Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2024; 52(03): 192
DOI: 10.1055/s-0044-1787321
Abstracts │ DVG
Posterpräsentationen
Klein- und Heimtiere

In vitro-Charakterisierung von zwei modifizierten Staupevirus-Hämagglutinin-Switch Mutanten zur Untersuchung stammspezifischer Unterschiede im Zelltropismus

S. Becker
1   Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
,
P. Plattet
2   Division of Experimental Clinical Research, Vetsuisse University Bern
,
G. Beythien
1   Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
3   Zentrum für Systemische Neurowissenschaften (ZSN), Stiftung Tierärztliche Hochschule, Hannover
4   DFG-Graduiertenkolleg „Virusdetektion, Pathogenese und Intervention” (VIPER), Stiftung Tierärztliche Hochschule, Hannover
,
W. Baumgärtner
1   Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
3   Zentrum für Systemische Neurowissenschaften (ZSN), Stiftung Tierärztliche Hochschule, Hannover
› Institutsangaben
 

Einleitung Im Rahmen von Infektionen des zentralen Nervensystems zeigen verschiedene Hundestaupevirus (CDV)-Stämme erhebliche Unterschiede in Bezug auf Virulenz sowie Zelltropismus. Infektionen mit dem CDV Snyder Hill (CDV SH)-Stamm führen zu einer akuten Polioenzephalitis, die durch eine Infektion von Neuronen gekennzeichnet ist. Dagegen führt der CDV A75/17-Stamm zu einer demyelinisierende Leukoenzephalomyelitis.

Material und Methoden Wachstumskinetik, zytopathischer Effekt (ZPE) und Synzytienformation von zwei rekombinanten CDV Mutanten (rCDV) neonA75/17 HA-L und neonA75/17 HA-L HSnyder Hill wurden in vitro auf kaninen SLAM-Rezeptor exprimierenden Verozellen (VeroSLAM) im Vergleich mit dem Wildtyp CDV A75/17 und der intermediären Mutanten rCDV A75/17 HA-L vergleichend untersucht.

Befunde In der Virustitration zeigten die Rekombinanten eine verzögerte und länger anhaltende Virusreplikation im Vergleich zum Wildtypvirus. Außerdem induzierten alle rCDV an Tag 1 post infectionem signifikant weniger Synzytien pro intakter Zellrasenfläche bei deutlich geringerem ZPE. Die rCDV induzierten Synzytien waren signifikant kleiner und enthielten weniger Zellkerne.

Schlussfolgerungen Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass genetische Modifikationen, wie die Insertion von Protein-Tags und Fluoreszenzgenen, zu einer verzögerten Wachstumskinetik und herabgesetzten Fusionstätigkeit von kaninen Staupeviren führen können.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
26. Juni 2024

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