Nachweis doppelsträngiger RNS-Intermediate bei verschiedenen Varianten des schweren akuten respiratorischen Syndrom-Coronavirus-2 (SARS-CoV-2) in formalinfixiertem, paraffineingebettetem Lungengewebe experimentell infizierter Hamster

Einleitung Der Nachweis von doppelsträngiger RNS (dsRNS) gilt als Früherkennungsmarker unklarer viraler Infektionen und soll neben kostenintensiven molekularbiologischen Nachweismethoden einen alternativen Ansatz für eine zielgerichtete Abklärung möglicher Virusinfektionen darstellen. Um die Anwendbarkeit von dsRNS-Antikörpern als Virusinfektionsmarker zu beurteilen, wurde der immunhistochemische Nachweis replikativer RNS-Intermediate vergleichend mit der Expression von Virusantigen im Verlauf einer Infektion mit einer frühen Virusvariante und zwischen verschiedenen späteren Varianten des SARS-CoV-2 an Tag 4 post infectionem untersucht.

Material und Methoden In der vorliegenden Studie wurden neben virusspezifischen Antikörpern immunhistologische Marker für dsRNS sowie zwei RNS-Sonden zur Detektion des Genoms und replikativer Intermediate von SARS-CoV-2 vergleichend analysiert. Zur Untersuchung gelangten dabei Lungengewebe experimentell SARS-CoV-2-infizierter Hamster.

Befunde Die Ergebnisse zeigen, dass dsRNS zur Detektion einer Virusinfektion einsetzbar ist, wenngleich die Anwendbarkeit auf eine frühe Infektionsphase mit einer hohen viralen Replikationstätigkeit beschränkt bleibt.

Schlussfolgerungen Die vorliegenden Befunde bedürfen weitergehender Überprüfungen bei anderen Virusinfektionen bzw. bei anderen Spezies, um die tatsächliche Verwendbarkeit von dsRNS als Frühmarker für Virusinfektionen abschließend beurteilen zu können.

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Article published online:
26 June 2024