Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 2024; 52(03): 173
DOI: 10.1055/s-0044-1787364
Abstracts │ DVG
Vorträge

Charakterisierung des Mukusproteoms der bronchoalveolären Lavage von equinen Asthmatikern mittels markierungsfreier massenspektrometrischer quantitativer Proteomik

F. Bartenschlager
1   Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin
,
K. Landmann
1   Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin
,
B. Kuropka
2   Core Facility BioSupraMol, Freie Universität Berlin
,
C. L. Schnabel
3   Institut für Immunologie, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig
,
F. Dumke
1   Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin
,
C. Weise
2   Core Facility BioSupraMol, Freie Universität Berlin
,
H. Gehlen
4   Pferdeklinik, Freie Universität Berlin
,
L. Mundhenk
1   Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin
› Author Affiliations
 

Einleitung Equines Asthma (EA) ist durch Hyperkrinie gekennzeichnet und wird in die zwei klinischen Phänotypen des milden (MEA) und des schweren (SEA) EAs eingeteilt. Die Gewinnung bronchoalveolärer Lavageflüssigkeit (BALF) ist Kernbestandteil der EA-Diagnostik und erlaubt die Isolierung von Mukus aus den tiefen Atemwegen. Dessen Zusammensetzung ist bisher unbekannt.

Material und Methoden Mittels quantitativer Proteomanalyse wurde das BALF-Mukusproteom (BALF-MP) von neun gesunden, sechs MEA- und zehn SEA-Pferden vergleichend untersucht. Angereicherte Gene Ontology (GO) und REACTOME-Begriffe von überabundanten Proteinen wurden mit dem Algorithmus gProfiler identifiziert.

Befunde Neben den in Atemwegen bekannten Proteinen Muc5AC und 5B fanden sich auch bislang unbekannte wie Muc1 und 4. Es wurden durchschnittlich 1416 (σ: 256) Proteine identifiziert, von denen 123 bzw. 178 bei MEA bzw. SEA signifikant überabundant waren. Dabei waren GO- und REACTOME-Begriffe wie „defense response“ oder „neutrophil degranulation“ angereichert.

Schlussfolgerungen Die quantitative Proteomanalyse eignet sich zur Charakterisierung des BALF-MP und Identifizierung bisher unbekannter Proteine. Weiterhin konnten bei beiden EA-Phänotypen überabundante Proteine identifiziert werden, deren diagnostischer Wert und biologische Funktion weiter untersucht werden.



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Article published online:
26 June 2024

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