Geburtshilfe Frauenheilkd 2024; 84(06): e55
DOI: 10.1055/s-0044-1787436
Abstracts │ BGGF
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Geburtshilfe

Zufriedenstellendes Stillen vermindert das Risiko für Wochenbettdepression und COVID-19-bezogene Ängste

L. Hahn
1   LMU Klinikum, LMU München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
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E.-M. Dreyer
1   LMU Klinikum, LMU München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
2   Asklepios Klinik Nord – Ochsenzoll, Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Ochsenzoll, Deutschland
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M. Thomann
1   LMU Klinikum, LMU München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
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F. Ganster
1   LMU Klinikum, LMU München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
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S. Beyer
1   LMU Klinikum, LMU München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
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S. Mahner
1   LMU Klinikum, LMU München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
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T. Kolben
1   LMU Klinikum, LMU München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
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S. Meister
1   LMU Klinikum, LMU München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
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Einleitung Die Wochenbettdepression (PPD) entspricht einer schweren Depression in der ersten Zeit nach der Geburt und betrifft 10-15% aller Frauen postpartal. Verschiedene Studien deuten auf einen Zusammenhang zwischen einem geringeren Risiko für PPD und Stillen hin.

Die belastende Zeit der COVID-19-Pandemie hat zu einem Anstieg von psychischen Erkrankungen im Allgemeinen und von PPD im Besonderen geführt. Daher war es unser Ziel, den Zusammenhang zwischen Stillverhalten und PPD während der COVID-19-Pandemie zu untersuchen.

Material und Methodik Es wurden 291 Frauen, die zwischen April 2020 und September 2021 entbunden hatten, bis zu 6 Monate postpartal zu depressiven Symptomen, ihrem Stillverhalten und COVID-19-bedingten Ängsten befragt.

Ergebnisse Frauen, die 6 Monate postpartal angaben, ihr Stillerlebnis habe ihren Erwartungen entsprochen, hatten dabei ein signifikant niedrigeres Risiko für PPD zu den verschiedenen Erfassungszeitpunkten (pEPDS1M<0.001, pEPDS2M=0.022, pEPDS6M=0.009). Zusätzlich zeigte sich ein positiver Zusammenhang zwischen dem Stillverhalten und COVID-19-bezogenen Ängsten. Höhere COVID-19-bezogene Ängste waren dabei mit einer kürzeren gewünschten Stilldauer in Monaten, weniger häufigem Stillen pro Tag und weniger Stillerfahrungen, die den Erwartungen entsprachen, assoziiert.

Zusammenfassung Zusammenfassend scheint der bekannte positive Einfluss des Stillverhaltens auch während der COVID-19-Pandemie in Bezug auf PPD und Ängste vorzuherrschen.



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Article published online:
14 June 2024

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