Z Gastroenterol 2024; 62(09): e560
DOI: 10.1055/s-0044-1789628
Abstracts │ DGVS/DGAV
Freie Vorträge

Untersuchung von darmsonographisch erhobenen Parametern zur Evaluation von Fibrostenosen bei Morbus Crohn

L. Blömer
1   Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel, Deutschland
,
C. Wolff
1   Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel, Deutschland
2   Institut für klinische Molekularbiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel, Deutschland
,
L. K. Sievers
1   Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel, Deutschland
2   Institut für klinische Molekularbiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel, Deutschland
,
P. Rosenstiel
2   Institut für klinische Molekularbiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel, Deutschland
,
S. Schreiber
1   Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel, Deutschland
,
F. Tran
1   Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel, Deutschland
2   Institut für klinische Molekularbiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung: Eine häufige Komplikation bei Patienten mit Morbus Crohn stellt der strikturierende Verlauf dar, welcher mit Fibrostenosen des Gastrointestinaltrakts einhergeht (B2-Verlauf nach Montreal-Klassifikation). Die Darmsonographie hat einen hohen Stellenwert in der Diagnostik und Verlaufsbeurteilung der transmuralen Entzündung sowie Darmwandverdickungen im Sinne von Stenosen. In den letzten 5 Jahren wurden verschiedene Ultraschall-Scores entwickelt, um den Schweregrad des Morbus Crohn objektivierbarer beurteilen zu können. Beispiele sind der IBUS-SAS oder der SUS-CD, welche jeweils aus verschiedenen sonomorphologischen Komponenten zusammengesetzt sind, inklusive der Darmwanddicke.

Ziele: Ziel der Arbeit ist es, den Nutzen verschiedener sonomorphologischen Parametern bzw. Scores hinsichtlich der Prädiktion der Notwendigkeit für Operationen im Rahmen der Crohn-assoziierten Fibrostenose zu evaluieren.

Methodik: Es wurden klinische Verlaufsdaten sowie sonomorphologische Parameter von insgesamt 84 an Morbus Crohn erkrankten Patienten im Rahmen einer Biomaterial-Studie am UKSH Kiel erhoben. In einer Gruppe von 42 Patienten wurde eine Fibrostenose entweder zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Studie oder innerhalb eines Jahres nach Beginn der Beobachtungszeit festgestellt. Zusätzlich wurden alters-, geschlechts- und krankheitsaktivitäts-gematchte Crohn-Patienten ohne Fibrostenose (B1) in die Studie eingeschlossen. Es wurden sonomorphologische Parameter in verschiedenen Darmsegmenten (inklusive Darmwanddicke, Länge der Entzündung bzw. der Stenose, Doppler-Signal) sowie die Scores IBUS-SAS und SUS-CD erhoben. Es wurde untersucht, ob die einzelnen Faktoren mit einer erfolgten Operation im Rahmen einer Crohn-assoziierten Fibrostenose innerhalb von 12 Monaten nach der sonographischen Untersuchung assoziiert waren.

Ergebnis: Es zeigte sich, dass die Darmwanddicke (p=0,0004) sowie der SUS-CD-Score (p<0,0001) und der IBUS-SAS-Score (p<0,0001, jeweils Mann-Whitney-Test) signifikant mit einer erfolgten Operation im Zeitraum von 12 Monaten korrelierten. ROC-Analysen zeigten, dass der SUS-CD-Score am Besten das Outcome einer erfolgten Operation diskriminiert (AUROC bei SUS-CD: 0,8911) bei einem Cut-off-Wert von ≤7.

Schlussfolgerung: Die Darmwanddicke sowie der SUS-CD-Score eignen sich als objektivierbare, sonomorphologische Parameter in der Prädiktion einer Stenosen-Operation innerhalb von 12 Monaten bei einem Morbus Crohn mit fibrostenotischem Verlauf.

präsentiert in der Sitzung: Möglichkeiten des Ultraschalls in der modernen ViszeralmedizinFreitag, 04. Oktober 2024, 17:00 – 18:30, MZF 4



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Article published online:
26 September 2024

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