Z Gastroenterol 2024; 62(09): e572
DOI: 10.1055/s-0044-1789649
Abstracts │ DGVS/DGAV
Freie Vorträge

Endoskopische Papillektomie von sog. „laterally-spreading“-Läsionen der Papille

K. Vu Trung
1   Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Deutschland
,
E. Abou Ali
2   Paris Descartes University, Paris, Frankreich
,
F. Auriemma
3   Humanitas Milano, Mailand, Italien
,
A. Gulla
4   Vilnius University, Vilnius, Litauen
,
C. Heise
5   Heidelberg Universität, Heidelberg, Deutschland
,
S. Regner
6   Lund University, Lund, Schweden
,
S. Gaujoux
7   Sorbonne University, Paris, Frankreich
,
M. Hollenbach
8   Universitätsklinikum Marburg UKGM, Gastroenterologie, Hepatologie, Infektionserkrankungen, Endokrinologie, Marburg, Deutschland
› Author Affiliations
› Further Information
Also available at
 

Einleitung und Ziele: Die endoskopische Papillektomie (EP) ist ein Standard-Verfahren für neoplastische Läsionen der Majorpapille. Diese Läsionen sind meist klein und auf das Papillenostium beschränkt. Sog. "laterally-spreading"-Läsionen (LSL) der Papille sind ein seltener Subtyp der papillären Läsionen die deutlich über die Papillenöffnung wachsen und das umgebende Duodenum involvieren. In dieser Arbeit analysierten wir Effekt und Komplikationen der EP für LSL und verglichen diese mit non-LSL anhand einer großen multizentrischen internationalen Datenbank.

Methoden: Die ESAP-Studie inkludierte 1422 EP. Es wurde ein propensity-score matching ("nearest neighbor method") angewendet um LSL und non-LSL der Papille zu vergleichen. Kofaktoren waren Alter, Geschlecht, Begleiterkrankungen und histologischer Subtyp. Zielkriterien waren vollständige Resektion (R0), technische Erfolgsrate, Komplikationen und Rekurrenzen.

Ergebnisse: Mittels Propensity-score-matching konnten 232 Patienten (116 non-LSL and 116 LSL) mit vergleichbaren Baseline-Kriterien identifiziert werden. LSL waren signifikant größer (median 27.0mm vs. 16.5mm in non-LSL, p<0.001). Entsprechend war die en-bloc-Resektion häufiger in der non-LSL Gruppe (71.6% vs. 34.5%, p<0.001). Die Rate an vollständigen Resektionen (R0) war nach der ersten EP signifikant geringer in der LSL Gruppe (54.3% vs. 69.0%, p=0.002). Re-Interventionen (Re-EP, RFA, APC) führten zu einem deutlich verbesserten Ergebnis, der technische Erfolg war dann in beiden Gruppen 82.8% (p=1.00). In der LSL-Gruppe zeigten sich mehr Rekurrenzen (23.8% vs. 8.6%, p=0.013). Komplikationen waren in beiden Gruppen vergleichbar.

Zusammenfassung: LSL der Papille können sicher endoskopisch resziert werden wobei mehr Re-Interventionen notwendig sind verglichen mit non-LSL. Das höhere Risiko an Rekurrenzen zeigt die Notwendigkeit eines adäquaten follow-up auf.

präsentiert in der Sitzung: Hepatobiliäre Endoskopie

Donnerstag, 03. Oktober 2024, 16:30 – 18:00, MZF 2



Publication History

Article published online:
26 September 2024

© 2024. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany