Z Gastroenterol 2024; 62(09): e574
DOI: 10.1055/s-0044-1789654
Abstracts │ DGVS/DGAV
Freie Vorträge

Müllaufkommen in der deutschen GI-Endoskopie – eine Hochrechnung auf Basis einer multizentrischen, prospektiven Erfassung

F. Michael
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Deutschland
,
M. Friedrich-Rust
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Deutschland
,
A. Tal
2   Internistischen Praxisgemeinschaft Hanau (IPG), Hanau, Deutschland
,
N. Haider
3   Magen-Darm-Zentrum Darmstadt (MDZ), Darmstadt, Deutschland
,
S. Kim
4   Klinikum Hanau, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Hanau, Deutschland
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Deutschland
,
M. Schneider
2   Internistischen Praxisgemeinschaft Hanau (IPG), Hanau, Deutschland
,
L. Schmitt
2   Internistischen Praxisgemeinschaft Hanau (IPG), Hanau, Deutschland
,
L. Wittersheim
3   Magen-Darm-Zentrum Darmstadt (MDZ), Darmstadt, Deutschland
,
S. Schmitt
5   Klinikum Hanau, Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie, Hanau, Deutschland
,
A. Heide
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Deutschland
,
M. Heilani
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Deutschland
,
S. Zeuzem
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Deutschland
,
A. Eickhoff
5   Klinikum Hanau, Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie, Hanau, Deutschland
,
L. Welsch
5   Klinikum Hanau, Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie, Hanau, Deutschland
› Author Affiliations
 

Hintergrund: Abfälle sind ein relevanter Verursacher von Umweltbelastungen, da neben den direkten Folgen der Landschafts- und Wasserverschmutzung auch größere Mengen an Treibhausgasen bei der Verbrennung entstehen.

Material und Methoden: In vier Zentren [Klinikum der Goethe-Universität Frankfurt (KGU), Klinikum Hanau (KSH), Internistische Praxisgemeinschaft Hanau (IPG), Magen-Darm-Zentrum Darmstadt (MDZ)] wurde über einen Zeitraum von jeweils vier Wochen alle Abfälle in den Endoskopieeinheiten gesammelt und systematisch erfasst. Der Abfall wurde in die Kategorien Restmüll, Zubehör (Zangen, Schlingen etc.), persönliche Schutzausrüstung(Handschuhe, Einwegkittel, Mundschutz), Kunststoffe und Papier unterteilt. Auch die Abfälle außerhalb der Endoskopieräume wurden erfasst (Aufwachraum und Wiederaufbereitungsraum). Abfälle aus den Pausenräumen des Personals wurden nicht in die Analyse einbezogen. Anhand der im Jahr 2021 durchgeführten gastrointestinalen Endoskopien (6.935.516) wurde die in Deutschland anfallende Müllmenge hochgerechnet und zur Veranschaulichung in eine äquivalente Menge an Personenkraftwagen (PKW=1532kg) umgerechnet.

Ergebnisse: In die Evaluation gingen 2366 Untersuchungen ein (Krankenhäuser: 881; Praxen: 1485). In den vier Wochen wurde eine Gesamtabfallmenge von 2710 kg erzeugt (Krankenhäuser: 1083 kg; Praxen: 1627 kg). Im Durchschnitt fielen pro Untersuchung 1145 g Abfall an (Krankenhäuser: 1229 g; Praxen: 1096 kg). Das jährliche Abfallaufkommen aller deutschen, gastroinstestinalen Endoskopien beläuft sich auf 8317 Tonnen mit einer recyclebaren Menge von 1936 Tonnen (23%). Das entspricht pro Jahr der Masse von 5429 PKWs, wovon jährlich das Äquivalent von 1263 PKWs (1936 Tonnen) recycelt werden könnten.

Diskussion: Die entstehende Müllmenge in der gastroinstestinalen Endoskopie ist erheblich. Allerdings könnte knapp ein Viertel der Müllmege dem Recycling zugeführt werden und so ein wichtiger Schritt zur Reduktion der Umweltbelastung erfolgen.

präsentiert in der Sitzung: Nachhaltigkeit in der Viszeralmedizin

Donnerstag, 03. Oktober 2024, 16:30 – 18:00, Saal 2



Publication History

Article published online:
26 September 2024

© 2024. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany