Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0044-1789655
Prospektive Studie zu endoskopischen Antireflux-Verfahren (Antireflux-Mucosa Ablation – ARMA) bei therapie-refraktärer nicht-erosiver Refluxerkrankung
Einleitung und Ziele: Diese prospektive Interventionsstudie untersucht die Wirksamkeit eines neuen endoskopischen Antirefluxverfahren (Antireflux-Mucosa Ablation – ARMA) bei Patienten mit gesicherter nicht-erosiver gastroösophagealer Refluxerkrankung (NERD) und Therapie-refraktärer Symptomatik.
Methode: 139 Patienten mit symptomatischer NERD wurden einer umfangreichen Diagnostik unterzogen (ÖGD mit PE, Ausschluss Eosinophile Ösophagitis, HR-Manometrie, 13C-Octanoat Atemtest. In der pH-Metrie/Impedanzmessung Bestätigung einer GERD nach Lyon Konsensus. Eingeschluss bis zu einer klaffenden Kardia Hill III in der Gastroskopie. Die Datenerhebung erfolgt vor Intervention, nach 2 und 6 Monaten je mittels ÖGD, 24h-pH-Metrie/Impedanzmessung, GERD-HRQL. Bei der Antireflux-Mucosa-Ablation erfolgte eine hufeisenförmige Argon-Plasma-Coagulation (APC) mittels ERBE APC-Sonde mit forced APC und Effekt 8 bis 9,3 (maximum 100 Watt). Nach dem Eingriff hochdosierte PPI-Therapie für 6 Wochen die dann abgesetzt wurde. Die prospektive Studie wurde von der Ethikkommision der Technischen Universität München genehmigt und online registriert (ClinicalTrials.gov ID: NCT05425771).




Ergebnisse: Im Zeitraum Mai 2022 bis März 2024 wurden 139 Patienten mit symptomatischen Refluxbeschwerden gescreent. Lediglich bei 23 Patienten (16,5%) waren alle Einschlusskriterien erfüllt. Hier erfolgte nochmals eine eine medikamentöse Optimierung so dass schließlich bei weiterer Therapierefraktärität bei 9 Patienten eine Antireflux-Mucosa Ablation (ARMA) durchgeführt. Der technische Erfolg lag bei 100%, relevante Komplikationen (Nachblutung, Dysphagie) traten nicht auf. Das klinische Ansprechen nach 6 Monaten lag bei 77,7% (7 von 9), 55,5% (5 von 9) konnten die PPI-Therapie absetzen, 2 Patienten nahmen eine Bedarfsmedikation (Alginat oder PPI). Der GERD-HRQL sank von 23,3 auf 3,7 nach 6 Monaten. In der 24h-pH-Metrie/Impedanzmessung kam es nach 6 Monaten zur Reduktion von Anzahl der Refluxereignisse (100 auf 52), Säureexpositionszeit (14,4% auf 3,2%), DeMeester Score (47,7 auf 15,3).
Schlussfolgerung: In einem hochselektionierten und sorgfältig abgeklärten Patientengruppe mit NERD stellt die endoskopische Antireflux-Mucosa Ablation (ARMA) ein sicheres und klinisch-wirksames Therapieverfahren bei therapierefraktärer Refluxsymptomatik dar. Es führt zu einem guten klinischen, als auch messtechnischen Ansprechen und zu einer weitgehenden Normalisierung der ösophagealen Säureexposition.
präsentiert in der Sitzung: Diagnostik und Management der Refluxerkrankung
Freitag, 04. Oktober 2024, 15:00 – 16:30, Saal Theodor Billroth


Publication History
Article published online:
26 September 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany