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DOI: 10.1055/s-0044-1790309
Einfacher und besser beraten mit KI? Einblicke in die Entwicklung eines KI-gestützten Assistenzsystems in der Onlineberatung.
Hintergrund und Fragestellung: Textbasierte Onlineberatung ist auch in der Suchthilfe ein relevantes Element in hybriden Beratungssettings. Sowohl in eigenständigen Angeboten als auch integriert in klassische Präsenzberatung stellt diese Methode einen weiteren Kanal dar, über den Ratsuchende mit Fachkräften in Verbindung treten können. Spätestens durch die Bereitstellung von DigiSucht verfügt ein Großteil der suchtspezifischen Beratungsstellen über die technischen Grundlagen, um diese Beratungsform anzubieten. Neben den Vorteilen, wie Zeit- und Ortsunabhängigkeit erfordert die Durchführung hochwertiger Onlineberatung ein umfangreiches Set an methodischen Fähigkeiten.
Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: Um Fachkräfte bei der textbasierten Beratung zu unterstützen, entwickelt das Institut für E-Beratung im Projekt KIA ein KI-basiertes Assistenzsystem, das eine hochwertige methodische Umsetzung der textbasierten Onlineberatung unterstützt. Dieses Tool soll künftig Beratungsanfragen in Echtzeit analysieren und für die Berater*innen fallspezifische Hinweise und Funktionen zur Unterstützung der Reflexionsprozesse bereitstellen.
Aktuell wird das Tool im Kontext der digitalen Erziehungsberatung erprobt. Dabei werden Fachkräfte mit qualitativen Forschungsmethoden und Methoden aus der Usabilityforschung zu den Akzeptanzvariablen der Anwendung befragt.
Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: Im Vortrag werden erste Projektergebnisse vorgestellt. Nach aktuellem Stand ist die Akzeptanz von Tools der künstlichen Intelligenz bei Beratungsfachkräften gegeben und eine adaptive Gestaltung der Unterstützung gewünscht.
Diskussion und Schlussfolgerung: Aufbauend auf den Studienergebnissen wird herausgearbeitet, welche Funktionen dieses Tools für die Suchtberatung adaptiert werden können und wo die Erkenntnisse aus dem Projekt KIA auf neue Entwicklungsdesiderata speziell für den Einsatz im Kontext von Sucht hindeuten. Die Integration von KI-Technologien in Beratungsdienstleistungen wirft zudem eine Vielzahl von ethischen Fragestellungen auf, die am Beispiel des Projekts vorgestellt und diskutiert werden.
Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten. Erklärung zur Finanzierung: Das zugrundeliegende Projekt ist vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert.
Publication History
Article published online:
19 September 2024
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