Suchttherapie 2024; 25(S 01): S12
DOI: 10.1055/s-0044-1790320
Abstracts
Symposien
S06 dg sps Symposium: Inhärente Widersprüche beim Kampf gegen die Stigmatisierung von Substanzkonsumstörungen

Einflussfaktoren auf die Bereitschaft von Psychologie-Studierenden in der Versorgung von Substanzkonsumstörungen zu arbeiten: Welche Rolle spielen stigmatisierende Einstellungen?

Angela Buchholz
1   Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
Lara Christiansen
1   Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
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Hintergrund und Fragestellung: Im Hinblick auf den stärker werdenden Fachkräftemangel und die bereits bestehenden Schwierigkeiten für Menschen mit Substanzkonsumstörungen (SKS), eine fachgerechte psychotherapeutische Versorgung zu erhalten, sollten Maßnahmen zur Entstigmatisierung möglichst frühzeitig in Ausbildung und Studium platziert werden. Bisherige Forschungsergebnisse legen einen positiven Einfluss von Berufserfahrungen auf die spätere Arbeitsbereitschaft im Zusammenhang mit SKS nahe. Inwieweit stigmatisierende Einstellungen gegenüber SKS die Berufsinteressen von Studierenden der Psychologie/Psychotherapie beeinflussen und welche weiteren Einflussfaktoren mit einer Bereitschaft für eine späteren Tätigkeit im Suchtbereich assoziiert sind soll in dieser Arbeit untersucht werden (eigenes Konsumverhalten, Vorerfahrungen, Studienrichtung).

Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: Es wird eine anonyme Online-Befragung von Psychologiestudierenden durchgeführt, die folgende potenzielle Einflussfaktoren erhebt: praktische und berufliche Erfahrung, eigenes Konsumverhalten (AUDIT-C) sowie in der Literatur häufig verwendete Indikatoren für stigmatisierende Einstellungen. Die Stichprobe umfasst Bachelor- und Masterstudierende jeglicher Studiengänge, die der Psychologie zugeordnet werden können. Einzelne Fragegruppenabschnitte werden Teilnehmenden in randomisierter Reihenfolge gezeigt. Studierende werden über E-Mail Verteiler und social Media auf die Befragung aufmerksam gemacht. Geplantes Ende der Befragung ist der 13.05.2024.

Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: Neben einer deskriptiven Analyse wird für die Auswertung der Hauptfragestellung eine multiple lineare Regressionsanalyse durchgeführt, wobei die Bereitschaft die abhängige Variable darstellt. Die Nebenfragestellung wird mittels linearer Einfachregression ausgewertet. Die Befragung startete offiziell am 19.04.2023 und wird vier Wochen zur Verfügung stehen. Bisher haben 124 Studierende an der Umfrage teilgenommen, davon ein Großteil aus dem Bachelorstudium. Der Anteil von Studierenden mit praktischer Erfahrung und der von Studierenden ohne Erfahrung ist aktuell sehr ausgewogen. Am häufigsten wurden Erfahrungen im Bereich affektiver Störungen gesammelt. Die finalen Ergebnisse werden zum Kongress vorliegen.

Diskussion und Schlussfolgerung: Die Identifikation potenzieller Einflussfaktoren auf die Bereitschaft, mit SKS zu arbeiten, schafft eine Basis für Strategien zur Entstigmatisierung und für die Motivation von Nachwuchskräften, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Gegebenenfalls können relevante Aspekte in zukünftige Curricula aufgenommen werden.

Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.



Publication History

Article published online:
19 September 2024

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