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DOI: 10.1055/s-0044-1790324
Pharmakotherapie bei Cannabisabhängigkeit
Hintergrund und Fragestellung: Cannabisgebrauchsstörungen wie z.B. die Cannabisabhängigkeit sind schwer zu behandeln und die erreichten Abstinenzraten sind niedrig. Gründe dafür sind divers. Der therapeutische Einsatz von Medikamenten für die Behandlung von Cannabisgebrauchsstörungen und ihre vielfältigen Symptome sind noch ungenügend untersucht (E. Hoch et al. Behandlung der Abhängigkeit von Cannabismedikamenten, in Batra, Havemann-Reinecke (Hrsg) AWMF S3 Leitlinie medikamentenbezogene Störungen 2021, 2022).
Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: Für die aktuelle AWMF S3 Leitlinie Cannabisbezogene Störungen (Ltg. E. Hoch, R. Thomasius) evaluierten wir (U. Havemann-Reinecke, U.W. Preuss, M. Holst, K. Paschke, M. Luderer, U. Bonnet) nach dem AWMF-Regelwerk die durch IQWIG zur Pharmakotherapie für die Behandlung von Cannabisbezogenen Störungen (ICD-10/ICD-11, DSM-IV/DSM 5) gefundenen klinischen Studien und leiteten daraus und mit zusätzlicher Literatur Therapieempfehlungen ab. Dabei wurden die Endpunkte Cannabisabstinenz, Cannabiskonsum (Frequenz und Menge), Cannabisentzugsbeschwerden und -Craving, sowie Verträglichkeit besonders berücksichtigt
Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: In Deutschland und weltweit sind keine Medikamente zur Behandlung von Cannabiskonsumstörungen zugelassen (FDA, EMA). Entsprechend können Medikamente in der Behandlung von cannabisbezogenen Störungen nur nach sorgfältiger Risiko -Nutzen-Analyse „off label“ im Sinne eines Heilversuchs eingesetzt werden. In dem vorliegenden Beitrag werden die Wirkungen verschiedener Medikamente (Antidepressiva, Neuroleptika, Cannabinoide, Angst und Krampflöser einschliesslich Benzodiazepinen und einzelnen anderen Medikamenten) und ihre Evidenzen auf die Endpunkte Cannabisabstinenz, Cannabiskonsum, Cannabisentzugsbeschwerden und -Craving, sowie das Cannabis-Hyperemesis-Syndrom und unerwünschte Ereignisse dargestellt und welche Medikamente u.U. eine Besserung dieser kritischen Zielparameter erreichen könnten.
Diskussion und Schlussfolgerung: Beim Cannabis Hyperemesis-Syndrom soll eine Cannabisabstinenzbehandlung eingeleitet werden. Es wird diskutiert, welche Medikamente zu einer abstinenz-orientierten Therapie oder zur Konsumreduktion bei Cannabiskonsumstörungen in welchem Setting unter Risiko-Nutzen-Abwägungung einzusetzen oder eher nicht einzusetzen sind.
Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.
Publication History
Article published online:
19 September 2024
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Georg Thieme Verlag KG
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