Suchttherapie 2024; 25(S 01): S30
DOI: 10.1055/s-0044-1790365
Abstracts
Symposien
S18 Cannabiskonsum und -missbrauch bei Kindern und Jugendlichen

Cannabis und Schule: Cannabiskonsum von Schüler:innen der Klassenstufe 7 bis 10 und ein Überblick zur schulischen Cannabisprävention

Barbara Isensee
1   IFT-Nord gGmbH, Institut für Therapie – und Gesundheitsforschung, Kiel, Deutschland
,
Julia Hansen
1   IFT-Nord gGmbH, Institut für Therapie – und Gesundheitsforschung, Kiel, Deutschland
,
Reiner Hanewinkel
1   IFT-Nord gGmbH, Institut für Therapie – und Gesundheitsforschung, Kiel, Deutschland
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Hintergrund und Fragestellung: Es werden zwei Ziele verfolgt: (1) Die Verbreitung des Cannabiskonsums von Schüler:innen der Klassenstufen 7 bis 10 sollen dargestellt und (2) ausgewählte Evaluationsergebnisse schulischer Cannabispräventionsprogramme sollen präsentiert werden.

Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: Zu (1): Basierend auf sieben Wellen des Präventionsradars, einer schulbasierten epidemiologischen Studie in der Sekundarstufe I, werden die Lebenszeit- und Monatsprävalenzen des Cannabiskonsums von 12-bis 17-Jährigen für den Zeitraum von 2016 bis 2023 dargestellt. Zu (2): Sofern das Design der Präventionsstudien eine Kontrollgruppe umfasste, werden die Katamneseergebnisse berichtet.

Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: Zu (1): Der Auswertung lagen 54.242 Fragebögen zugrunde. Von 2016 bis zum Ausbruch der COVID-19-Pandemie stieg die Lebenszeitprävalenz des Cannabiskonsums statistisch bedeutsam an, im ersten Jahr der Pandemie sank sie signifikant. Post-pandemisch hatten 12,3% der Heranwachsenden mindestens einmal in ihrem Leben Cannabis konsumiert. Dieser Wert liegt auf dem Niveau von 2016. Zu (2): Cannbispräventionsprogramme zeigen keinen iatrogenen Effekte. Die Effektstärken der Präventionsprogramme sind klein und zeigen präventive Wirkungen vor allem im Wissens- und Einstellungsbereich, seltener auf der Verhaltensebene.

Diskussion und Schlussfolgerung: Ein kontinuierliches Monitoring des Cannbiskonsumverhaltens Heranwachsender erscheint auch aufgrund der geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen erforderlich. Cannbispräventionsprogramme sollten evidenzbasiert sein.

Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.

Erklärung zur Finanzierung: BZgA und DAK-Gesundheit



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Article published online:
19 September 2024

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