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DOI: 10.1055/s-0044-1790375
Untersuchung der zerebralen Aktivierungsmuster von Chemsex-Nutzern in Reaktion auf sexuelle Stimuli mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (CRAVER-Studie)
Hintergrund und Fragestellung: Phänomen: Der Begriff Chemsex setzt sich aus den Wörtern „Chemikalien“ und „Sex“ zusammen und wird mit vielen physischen sowie psychologischen Folgen in Verbindung gebracht. Er beschreibt den Einsatz von psychotropen Substanzen in einem sexualisierten Kontext und scheint insbesondere bei Männern, die Sex mit Männern haben, verbreitet zu sein. David Stuart fasste hier die Substanzen Methamphetamin, Mephedron und/oder Gammahydroxybutyrat (GHB)/Gammabutyrolacton (GBL) zusammen, obwohl derzeit keine wissenschaftliche europäische Konsensdefinition existiert und die Substanzen je nach Studienort variieren. Die Motive der Chemsex-Nutzer für den Substanzgebrauch im sexuellen Kontext sind vielfältig und derzeit Gegenstand der Forschung. Soweit bekannt, ist ein unerforschter Aspekt die möglicherweise veränderten zerebralen Aktivitätsmuster und die Konnektivität mit möglichen Veränderungen in Reaktion auf sexuelle Stimuli.
Ziele: Ziel der vorliegenden Studie ist es, Chemsex-Nutzer auf funktioneller Gehirnebene zu untersuchen und mögliche Unterschiede zu Nicht-Chemsex-Nutzern zu bestimmen.
Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: In dieser zweifaktoriellen explorativen Pilotstudie werden Chemsex-Nutzer mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) untersucht, um Reaktionen auf visuelle Stimuli mit sexuellem Kontext zu beleuchten. Zwanzig nicht intoxikierte Probanden (15 Chemsex-Nutzer und 15 Nicht-Chemsex-Nutzer) erhalten erotische und neutrale visuelle Stimuli in zufälliger Reihenfolge.
Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: Messungen des Ruhezustands, des BOLD-Signals und der Konnektivität werden verwendet, um regionale Aktivierungen verschiedener Gehirnbereiche in beiden Gruppen zu vergleichen. Besondere Aufmerksamkeit gilt den belohnungsspezifischen Gehirnarealen wie dem mesolimbischen Belohnungssystem, den präfrontalen und frontalen Bereichen.
Diskussion und Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie sollten zu einem besseren neurobiologischen Verständnis von Chemsex beitragen, um zukünftig Behandlungs- und Präventionsmaßnahmen für Chemsex-Nutzer zu optimieren.
Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.
Publication History
Article published online:
19 September 2024
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