Suchttherapie 2024; 25(S 01): S33-S34
DOI: 10.1055/s-0044-1790375
Abstracts
Symposien
S20 Sexualisierter Substanzgebrauch, Onlinesex- und Internetsucht – Behandlungsansätze im Zusammenspiel aus Wissenschaft und Praxis

Untersuchung der zerebralen Aktivierungsmuster von Chemsex-Nutzern in Reaktion auf sexuelle Stimuli mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (CRAVER-Studie)

Maximilian Brugger
1   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, LMU Klinikum München, München, Deutschland
,
Amira Hamad
1   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, LMU Klinikum München, München, Deutschland
,
Hanna Hentschel
1   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, LMU Klinikum München, München, Deutschland
,
Johanna Schwarz
1   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, LMU Klinikum München, München, Deutschland
,
Sinan Karcher
1   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, LMU Klinikum München, München, Deutschland
,
Alana Horstmann
1   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, LMU Klinikum München, München, Deutschland
,
Douglas Silva Leao
2   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Fakultät der Universität Augsburg, Augsburg, Deutschland
,
Moritz Strasburger
1   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, LMU Klinikum München, München, Deutschland
,
Peter Martl
2   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Fakultät der Universität Augsburg, Augsburg, Deutschland
,
Cornelia Rosenberger
2   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Fakultät der Universität Augsburg, Augsburg, Deutschland
,
Daniel Keeser
1   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, LMU Klinikum München, München, Deutschland
,
Marcus Gertzen
2   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Fakultät der Universität Augsburg, Augsburg, Deutschland
,
Tobias Rüther
1   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, LMU Klinikum München, München, Deutschland
› Author Affiliations
 

Hintergrund und Fragestellung: Phänomen: Der Begriff Chemsex setzt sich aus den Wörtern „Chemikalien“ und „Sex“ zusammen und wird mit vielen physischen sowie psychologischen Folgen in Verbindung gebracht. Er beschreibt den Einsatz von psychotropen Substanzen in einem sexualisierten Kontext und scheint insbesondere bei Männern, die Sex mit Männern haben, verbreitet zu sein. David Stuart fasste hier die Substanzen Methamphetamin, Mephedron und/oder Gammahydroxybutyrat (GHB)/Gammabutyrolacton (GBL) zusammen, obwohl derzeit keine wissenschaftliche europäische Konsensdefinition existiert und die Substanzen je nach Studienort variieren. Die Motive der Chemsex-Nutzer für den Substanzgebrauch im sexuellen Kontext sind vielfältig und derzeit Gegenstand der Forschung. Soweit bekannt, ist ein unerforschter Aspekt die möglicherweise veränderten zerebralen Aktivitätsmuster und die Konnektivität mit möglichen Veränderungen in Reaktion auf sexuelle Stimuli.

Ziele: Ziel der vorliegenden Studie ist es, Chemsex-Nutzer auf funktioneller Gehirnebene zu untersuchen und mögliche Unterschiede zu Nicht-Chemsex-Nutzern zu bestimmen.

Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: In dieser zweifaktoriellen explorativen Pilotstudie werden Chemsex-Nutzer mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) untersucht, um Reaktionen auf visuelle Stimuli mit sexuellem Kontext zu beleuchten. Zwanzig nicht intoxikierte Probanden (15 Chemsex-Nutzer und 15 Nicht-Chemsex-Nutzer) erhalten erotische und neutrale visuelle Stimuli in zufälliger Reihenfolge.

Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: Messungen des Ruhezustands, des BOLD-Signals und der Konnektivität werden verwendet, um regionale Aktivierungen verschiedener Gehirnbereiche in beiden Gruppen zu vergleichen. Besondere Aufmerksamkeit gilt den belohnungsspezifischen Gehirnarealen wie dem mesolimbischen Belohnungssystem, den präfrontalen und frontalen Bereichen.

Diskussion und Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie sollten zu einem besseren neurobiologischen Verständnis von Chemsex beitragen, um zukünftig Behandlungs- und Präventionsmaßnahmen für Chemsex-Nutzer zu optimieren.

Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.



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Article published online:
19 September 2024

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