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DOI: 10.1055/s-0044-1790382
Alter-Periode-Kohorten-Analyse des Analgetika-Konsums unter deutschen Erwachsenen: Daten des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) 2000 bis 2021
Hintergrund und Fragestellung: Analgetika spielen eine wesentliche Rolle bei der Behandlung von leichten bis zu starken Schmerzen. Im Rahmen dieser Untersuchung werden die Auswirkungen von Alter, Zeitraum und Kohorte auf die Prävalenz der Schmerzmitteleinnahme deutscher Erwachsener (im Alter von 18 bis 59 Jahren) zwischen 2000 und 2021 analysiert. Dabei liegt der Fokus insbesondere auf der Einnahme in den letzten 12 Monaten und den letzten 30 Tagen.
Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: Datengrundlage sind acht repräsentative Erhebungen des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) von 2000 bis 2021 unter der deutschen Wohnbevölkerung zwischen 18-59 Jahren (ntotal= 63.188). Die Datenerhebungen wurden schriftlich, internetbasiert oder telefonisch durchgeführt und basierten auf einer mehrstufigen Zufallsstichprobe. Zur Gewährleistung der Repräsentativität wurden Redressementgewichtungen angewandt, um bestimmte Merkmale (Alter, Geschlecht, Bundesland, Gemeindegrößenklasse) der Grundgesamtheit anzupassen. Die Daten werden anhand einer Alters-Perioden-Kohorten-Analyse (APC) analysiert.
Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: Die Prävalenz der mindestens einmaligen Einnahme von Analgetika in den letzten 12 Monaten ist unter deutschen Erwachsenen von 44,2% im Jahr 2000 auf 73,8% im Jahr 2021 gestiegen. Die Prävalenz der mindestens wöchentlichen Einnahme von Schmerzmitteln in den letzten 30 Tagen ist ebenfalls von 10,7% im Jahr 2000 auf 15,6% im Jahr 2021 gestiegen. Die vorläufigen Ergebnisse des APC bezüglich der mindestens einmaligen Einnahme in den den letzten 12-Monaten zeigen einen Periodeneffekt mit steigenden Raten seit 2018 und höheren Raten bei jüngeren Kohorten. Die vorläufigen Ergebnisse des APC bzeüglich der mindestens wöchentlichen Einnahme in den letzten 30-Tagens zeigen eine höhere Prävalenz bei Personen ab 45 Jahren, einen Anstieg der Prävalenz seit 2009 sowie eine niedrigere Prävalenz bei jüngeren Kohorten.
Diskussion und Schlussfolgerung: Die Trennung der Trendeffekte bei der Einnahme von Analgetika nach Alter, Periode und Kohorte ermöglicht die Analyse von zeitlichen Trends unabhängig von Alterseffekten. Dies ermöglicht eine klares Bild, wie sich die Prävalenz des Konsum von Schmerzmitteln in der deutschen Erwachsenenbevölkerung in den letzten 20 Jahren verändert hat.
Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten. Erklärung zur Finanzierung: Der Epidemiologische Suchtsurvey 2024 wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) gefördert (AZ: ZMVI1-2520DSM203). Mit der Finanzierung sind keine Auflagen verbunden.
Publication History
Article published online:
19 September 2024
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