Suchttherapie 2024; 25(S 01): S39-S40
DOI: 10.1055/s-0044-1790389
Abstracts
Symposien
S24 Besondere Bedarfe bei besonderen Versorgungssituationen und mögliche Lösungen

Rauchen und Organtransplantation (ROT): Bedarfsanalyse rauchender Transplantationspatient:innen und Lebendspen-der:innen

Angela Buchholz
1   Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
Michel Göring
1   Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
Laura Buck
1   Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
Anil Batra
2   Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland
› Author Affiliations
 

Hintergrund und Fragestellung: Tabakkonsum gilt als eines der bedeutendsten vermeidbaren Gesundheitsrisiken. Auch im Kontext von Organtransplantationen ist sehr gut belegt, dass Rauchen negative Auswirkungen auf das Transplantatüberleben und das Gesamtüberleben hat. Daraus resultiert für die Betroffenen ein insgesamt höheres Risiko für komplikationsreiche Krankheitsverläufe. Besonders, wenn das Rauchen eine Kontraindikation zur Transplantation darstellt, besteht hier eine hohe Dringlichkeit für einen Rauchstopp. Dennoch gibt es sowohl weltweit als auch in Deutschland wenig Wissen zum Unterstützungsbedarf und zu Präferenzen Betroffener für verschiedene Unterstützungsangebote. Ziel dieser Studie war es daher, Unterstützungsbedarf und Präferenzen von Transplantationspatient:innen und Lebendspender:innen in Abhängigkeit des Konsums und der Änderungsmotivation der Betroffenen zu erfassen.

Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: Zwischen März und Mai 2024 wurden alle (ex-)rauchenden Transplantationspatient:innen und Lebendspender:innen in den Ambulanzen des Universitären Transplantations-Centrums Hamburg-Eppendorf (UKE) zur Teilnahme an einer anonymen Befragung eingeladen. Die Studieninformationen wurde zudem an alle deutschen Transplantationszentren, sowie an Selbst-hilfegruppen versendet und über Social Media verteilt. Der Fragebogen erfasste neben soziodemografischen und klinischen Angaben, den Schweregrads der Tabakabhängigkeit (Heaviness of Smoking Index), die Änderungsmotivation (FÄR), Fragen zum Alkoholkonsum, die SmoCess-Skala zur Versorgungssituation sowie, nach Effektivität und Anwendung gängiger Angebote zur Rauchstoppunterstützung.

Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: Zum Zeitpunkt der Einreichung haben 217 Patient:innen an der Befragung teilgenommen, davon 83 leber- und 103 nieren-transplantierte Patient:innen. Der Großteil der Patient:innen wurde in der Transplantationsambulanz des UKE gewonnen.

Diskussion und Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Studie können dabei helfen, bedarfsgerechte und spezifische Unterstützungsangebote für Transplantationspatient:innen und Lebendspender:innen zu entwickeln und den Transplantationspatient:innen zur Verfügung zu stellen.

Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.



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Article published online:
19 September 2024

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