Suchttherapie 2024; 25(S 01): S41
DOI: 10.1055/s-0044-1790393
Abstracts
Symposien
S25 Familienzentrierte Therapieangebote in der Suchtmed

„Stark im Sturm – Hilfen für Kinder psychisch und suchterkrankter Eltern“ – Vorstellung des Konzepts und der Evaluation der ersten Förderperiode

Tobias Link
1   Klinik für Suchttherapie und Entwöhnung, Psychiatrisches Zentrum Nordbaden, Wiesloch, Deutschland
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Hintergrund und Fragestellung: Obwohl es viele Hilfsangebote für Kinder suchterkrankter Eltern gibt, kommt die Hilfe häufig nicht bei den betroffenen Familien an. Gründe hierfür können einerseits Schuldgefühle der Eltern sein, andererseits scheitert Hilfe an unzureichender Vernetzung der Hilfssysteme. Das von der Dietmar-Hopp-Stiftung finanzierte Projekt „Stark im Sturm“ fördert die Vernetzung der Hilfsangebote und die Installation von Kinderbeauftragten in suchtmedizinischen Kliniken. Diese helfen Barrieren abzubauen, um betroffenen Kinder Zugang zu geeigneten Hilfe zu ermöglichen.

Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: Der Vortrag stellt die klinischen Versorgungsstrukturen des Projekts "Stark im Sturm- Hilfen für Kinder psychisch und suchterkrankter Eltern dar. Des weiteren sollen Daten aus der ersten Implementierungsphase zur elterlichen und kindlichen Belastung durch die Suchterkrankung zu Beginn der Behandlung und deren Verlauf während der Beratung zu familienzentrierten Hilfsangeboten durch die Kinderbeauftragten im Rahmen der stationären Behandlung dargestellt werden.

Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: In der Auswertung werden dabei Daten zur psychischen Belastung und der Belastung durch die Elternschaft zwischen suchterkrankten Müttern und Vätern verglichen und Daten von Elternteilen, die in einem Versorgungskrankenhaus behandelt wurden mit denen, die in einem universitären Krankenhaus behandelt wurden.

Diskussion und Schlussfolgerung: Eine familienzentrierte Beratung während der suchtmedizinischen Akutbehandlung scheint sowohl die psychische Belastung der suchterkrankten Mütter und Väter als auch deren Belastung durch die Erziehung zu reduzieren. Es erscheint daher sinnvoll, diese regelhaft in der suchtmedizinischen Akutbehandlung zu etablieren.

Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten. Erklärung zur Finanzierung: Das Projekt wird finanziert durch Fördergelder der Dietmar Hopp Stiftung.



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Article published online:
19 September 2024

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