Suchttherapie 2024; 25(S 01): S42
DOI: 10.1055/s-0044-1790395
Abstracts
Symposien
S25 Familienzentrierte Therapieangebote in der Suchtmed

„Elma- Elternsein motiviert und abstinent“ – Vorstellung der Konzeption und Zwischenevaluation einer therapiebegleitenden App für suchterkrankte Eltern

Yvonne Krisam
1   Klink für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim, Deutschland
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Anne Koopmann
1   Klink für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim, Deutschland
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Hintergrund und Fragestellung: Die Therapie suchterkrankter Eltern stellt große Anforderungen nicht nur an die Eltern, sondern auch an die Therapeuten. Die Elternschaft lässt nicht immer genügend Freiräume übrig, damit sich die Eltern mit den Therapieinhalten ausführlich in und zwischen den Therapiesitzungen auseinandersetzten können. Angebotene Informations- oder Arbeitsblätter können nur in sehr begrenztem Rahmen bearbeitet werden. Daher benötigen die Eltern zur Aufrechterhaltung der Abstinenz nach einer Entgiftungs- bzw. rehabilitativen Behandlung ein flexibles Setting in der weiterführenden Therapie. Die Weiterentwicklung therapeutischer Möglichkeiten über digitalisierte Hilfsmittel könnte den Eltern den Zugang zu therapeutischen Inhalten erleichtern. Darüber hinaus können diese Hilfsmittel das Einbinden dieser Inhalte in den Alltag erleichtern.

Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: Die App Elma bietet die Möglichkeit für Eltern, sich therapiebegleitend mit verschiedenen Themenbereichen aus ihrem Alltag auseinanderzusetzen. So werden über die Themen einer Suchtbehandlung hinaus auch Themen wie Erziehung, kindliche Entwicklung angesprochen. Im Sinne der gemeindeorientierten Suchttherapie werden auch Möglichkeiten innerhalb der App angeboten, dass Angehörige der suchterkrankten Eltern Informationen erhalten und die Betroffenen in der Therapie unterstützen können. Hierbei werden insbesondere die Kinder der suchterkrankten Eltern angesprochen. Insbesondere interaktive Elemente wie eine Tagebuchfunktion mit der Möglichkeit des eigenständigen Monitorings von Suchtdruck, Stimmung und Schlaf sollen die Eltern ansprechen und mit einem geringen Zeitaufwand die Therapie möglichst intensiv unterstützen. Die Behandlung der Eltern erfolgt weiterhin in den betreuenden Einrichtungen (Akutklinik, Rehaklinik, Suchtberatungsstelle). Hierbei wird die App wird als begleitendes therapeutisches Element eingesetzt.

Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: Im Rahmen des Vortrags sollen erste Ergebnisse einer qualitativen und quantitativen Befragung zu den Effekten der therapiebegleitenden App Nutzung aus Sicht der Betroffenen und aus Sicht der Behandler dargestellt werden.

Diskussion und Schlussfolgerung: Die intensivierte, App-gestützte Auseinandersetzung mit sucht- und elternspezifischen Themen soll die suchterkrankten Eltern in ihren Bemühungen zur Erlangung und Aufrechterhaltung einer zufriedenstellenden Abstinenz in verschiedenen therapeutischen Setting unterstützen.

Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.

Erklärung zur Finanzierung: Das Projekt wird durch die Baden-Württemberg Stiftung finanziert.



Publication History

Article published online:
19 September 2024

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