Suchttherapie 2024; 25(S 01): S65-S66
DOI: 10.1055/s-0044-1790452
Abstracts
Symposien
S41 Kauf-Shopping-Störung: Grundlagen und Behandlung

Prävalenz von Symptomen der Kauf-Shoppingstörung bei Jugendlichen im Vergleich zu weiteren (Online-) Verhaltenssüchten wie Glücksspiel, Computerspiel, Nutzung sozialer Netzwerke und Pornografienutzung

Sonja Kewitz
1   Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
Ina Neumann
1   Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
Sebstastian Brand
1   Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
Lutz Wartberg
2   Klinische Psychologie und Psychotherapie, Medical School Hamburg, Hamburg, Deutschland
,
Katajun Lindenberg
1   Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Hintergrund und Fragestellung: Obwohl die Shoppingstörung, wie auch andere Verhaltenssüchte (Störungen durch die Nutzung von Glücksspiel, Computerspiel, Sozialer Netzwerke oder Pornografie) grundsätzlich die gesamte Lebensspanne betreffen können, existieren bisher kaum epidemiologische Daten zu den entsprechenden Symptomen bei Jugendlichen. Besonders fehlen Daten zu Verhaltensweisen wie Online-Shopping, Online-Glücksspiel und Online-Pornografienutzung, die Minderjährigen entweder keinen oder nur begrenzten legalen Zugang gewähren. Gleichzeitig besteht eine erhebliche Überlappung zwischen den legalen und nicht legalen Anwendungen, wie beispielsweise Kaufoptionen, Glücksspielangebote oder pornografisches Material im Rahmen von Computerspielen oder sozialen Netzwerken. Es liegt daher nahe, dass auch begrenzt legal zugängliche Verhaltensweisen unter Jugendlichen verbreitet sind, obwohl es bisher keine zuverlässigen Daten dazu gibt. Die vorliegende Jugendstudie untersucht die Prävalenz von Symptomen der Shoppingstörung sowie anderer Online-Verhaltenssüchte.

Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: In einer umfassenden epidemiologischen Schulstudie mit 1.655 Schülerinnen und Schülern aus 92 Klassen (40 Schulen) haben wir neben Symptomen der Shoppingstörung auch die Computerspielstörung, Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörung, Nutzung von Glücksspiel und Pornografie untersucht. Die letzte Welle der Datenerhebung wird im Juli 2024 abgeschlossen sein.

Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: In diesem Vortrag werden die Prävalenzdaten zu Symptomen der Shoppingstörung im Zusammenhang mit anderen Verhaltenssüchten vorgestellt.

Diskussion und Schlussfolgerung: Die epidemiologischen Befunde zu problematischem Shoppingverhalten und anderen Verhaltenssüchten werden im Zusammenhang mit Personen- und soziodemografischen Merkmalen, Umweltmerkmalen, assoziierten Symptomen, komorbider Symptomatik (Angst, Depression, ADHS, Sozialverhaltensstörungen) und der Überlappung mit Substanzkonsum (Alkohol und Cannabis) diskutiert.

Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten. Erklärung zur Finanzierung: Die Daten wurden im Rahmen der Projekte PROTECTconfirm und PROTECTdissemination erhoben. PROTECTconfirm wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), PROTECTdissemination vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg gefördert.



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Article published online:
19 September 2024

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