Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0044-1790474
Psychopathologische Korrelate von problematischem Video-Streaming. Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von deutschen Kindern und Jugendlichen.
Hintergrund und Fragestellung: Video-Streaming ist eine beliebte Freizeitaktivität von Kindern und Jugendlichen. Gemeint ist das An-gucken von Videos verschiedener Formate über das Internet (z.B. Filme, Serien, Kurz- oder Live-Videos). Gleichzeitig ist diese Altersgruppe besonders vulnerabel für die Entwicklung von problematischen Konsumformen und deren negativen Folgen. Für das problematische Videospielen bzw. dem problematischen Gebrauch von Social Media im Kindes- und Jugendalter wurde bereits ein Zusammenhang zu psychopathologischen Faktoren festgestellt. Außerdem wurden mit der 11. Version der internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) standardisierte Kriterien zur Klassifizierung von Störungen aufgrund von suchthaftem Verhalten eingeführt.
Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: Erstmalig untersuchen wir psychopathologische Korrelate des problematischen Video-Streamings (Depression, Angst, Stress, Schwierigkeiten bei der Emotionsregulation) anhand von einheitlichen Kriterien in einer repräsentativen Stichprobe von deutschen Kindern und Jugendlichen aus dem Jahr 2023. Hierfür wurden standardisierte Selbstauskunftsfragebögen eingesetzt und Korrelations- bzw. lineare Regressionsanalysen durchgeführt.
Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: Auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zur problematischen Mediennutzung im Kindes- und Jugendalter, bzw. zum exzessivem Binge-Watching im Erwachsenenalter, erwarten wir signifikante Zusammenhänge von problematischem Video-Streaming und den genannten psychopathologischen Faktoren. Die multiple Regressionsanalyse gibt genaueren Einblick in die Varianzaufklärung. Die Ergebnisse werden im Rahmen des Vortrages vorgestellt.
Diskussion und Schlussfolgerung: Psychopathologische Korrelate, die einen signifikanten Zusammenhang zu problematischem Video-Streaming offenbaren, gilt es bei der Entwicklung von Angeboten zur Prävention und Intervention zu berücksichtigen. Aufgrund des querschnittlichen Studiendesigns und unserer korrelativen Analysen ist jedoch keine kausale Interpretation möglich. Es sind weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um die komplexe Natur des problematischen Video-Streamings zu verstehen und es in den Bereich der Störungen aufgrund von suchthaftem Verhalten einzuordnen.
Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten.
Erklärung zur Finanzierung: Die Studie wurde durch die DAK-Gesundheit finanziert. Die DAK-Gesundheit hatte keinen Einfluss auf die Konzeption der Studie, an der Erhebung, Analyse und Interpretation der Daten oder bei der Vorbereitung und Durchführung dieses Vortrages.
Publication History
Article published online:
19 September 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany