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DOI: 10.1055/s-0044-1790483
Einfluss zielgerichteter Verhaltenskontrolle und Trinkintentionen bei Abhängigkeitserkrankungen
Hintergrund und Fragestellung: Eine reduzierte zielgerichtete, modellbasierte Verhaltenskontrolle wird häufig als charakteristisch für Alkoholabhängigkeit (AUD) angesehen. Frühere Studien legen nahe, dass es Zusammenhänge zwischen modellbasiertem Verhalten und Alkoholkonsum-Mustern gibt. Jedoch fehlen mechanistische Einblicke in den Zusammenhang von modellbasierter Verhaltenskontrolle und deren neuronalen Signaturen mit einer longitudinalen Erhebung des alltäglichen Alkoholkonsums.
Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: In dieser Studie untersuchten wir, ob modellbasiertes Verhalten die Kontrolle über den Alkoholkonsum im Alltag vorhersagen kann. Wir analysierten Verhaltens- und neuronale Marker des modellbasierten Verhaltens während einer sequentiellen Entscheidungsaufgabe bei 67 Teilnehmern mit AUD (20 Frauen) und verknüpften diese mit longitudinalen, smartphone-basierten EMA-Erhebungen des täglichen Alkoholkonsums und den wöchentlichen Konsumabsichten über einen Zeitraum von bis zu einem Jahr.
Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: Unsere Ergebnisse zeigen, dass modellbasiertes Verhalten und entsprechende neuronale Signaturen im Hippocampus und ventralen Striatum moderierten, wie gut Probanden ihre Alkoholkonsumabsichten umsetzen konnten. Insbesondere AUD-Teilnehmer mit höherem modellbasiertem Verhalten und stärkeren hippocampalen sowie schwächeren ventral striatalen Lernsignalen zeigten eine verbesserte Fähigkeit, ihren Alkoholkonsum im Alltag bewusst zu reduzieren.
Diskussion und Schlussfolgerung: Diese Erkenntnisse belegen die ökologische Validität von Konzepten zielgerichteten Verhaltens und bieten spezifische Ansätze für individuell angepasste Interventionen zur Wiedererlangung der Kontrolle über den Alkoholkonsum.
Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich und die Koautorinnen und Koautoren erklären, dass während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen Vorteile oder persönlichen Verbindungen bestanden, welche die Arbeit zum eingereichten Abstract beeinflusst haben könnten. Erklärung zur Finanzierung: This work was supported by the Deutsche Forschungsgemeinschaft as part of CRC 265 (Project-ID 402170461 [34]). Further funding included grants DO1915/3-1 (project-ID 421174179) to ND, SCHL1969/5-1 (project-ID 450226276) to FS, CRC940 (project-ID 178833530) to TE and MS, and EN906/8-1 to TE. MR-imaging for this study was performed at the Berlin Center for Advanced Neuroimaging (BCAN).
Publication History
Article published online:
19 September 2024
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Georg Thieme Verlag KG
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