Zusammenfassung
Die abdominale Scheidenfixation mittels querer autologer Faszienstreifen
aus der Rektus- und Obliquusaponeurose basierend auf den von Ulfelder [17]
bzw. Williams und Richardson [12, 19] beschriebenen Verfahren ist eine einfache
und komplikationsarme Operationsmethode bei Patientinnen mit ausgeprägtem
Descensus genitalis und bestehendem Wunsch auf Erhalt der Kohabitationsfähigkeit.
Die Operationsmethode kann nicht nur beim Vaginalstumpfprolaps, sondern auch
im Rahmen einer abdominalen Hysterektomie durchgeführt werden. Bei instabilem
Faszienmaterial wird das autologe Material mit 10 mm breitem Dioxanon-Band
(PDS®) augmentiert. Das operative Vorgehen wird dargestellt.
Fragestellung: Wie sind die subjektiven und objektiven
Langzeitergebnisse der Operationsmethode? Wie ist die Verträglichkeit
des resorbierbaren alloplastischen Materials Dioxanon?
Methode: 73 Patientinnen wurden im Mittel 26 Monate
nach dem Eingriff befragt und nachuntersucht. Die subjektive Zufriedenheit
der Patientinnen hinsichtlich Harnkontinenz, Körpergefühl, Vita
sexualis und Lebensqualität wurde ausgewertet. Die erhobenen Genitalbefunde
wurden den präoperativen Befunden gegenübergestellt, wobei der Grad
des Descensus vaginae, der Zystozele und der Rektozele prä- und postoperativ
nach identischen Kriterien in drei Schweregrade klassifiziert wurde.
Ergebnisse: Über ¿ der Patientinnen
bewerteten ihr postoperatives Körpergefühl als „wesentlich
besser” oder „besser”, 20 % als „unverändert”
und lediglich zwei Patientinnen als „verschlechtert”. Während
präoperativ bei 77 % ein Vaginalpoldeszensus 2. Grades oder 3.
Grades bestand, war bei der Nachuntersuchung in 95 % kein Descensus
vaginae mehr feststellbar.
Schlußfolgerung: Die Langzeitergebnisse der
abdominellen Fixierung der Vagina sind sehr zufriedenstellend, das alloplastische
Materal ist gut verträglich. Der Methode gebührt ein fester Platz
im Spektrum der Deszensusoperationen.
Abstract
Objective: Abdominal fixation of the vagina by transplanting
the aponeurosis of the external oblique abdominal muscle is a simple, low-risk
procedure for sexually active women with posthysterectomy prolapse of the
vaginal vault or marked uterine prolapse at the time of abdominal hysterectomy.
If local tissue is poor, the aponeurosis can be reinforced with a 10-mm wide
strip of dioxanone (PDS®). The purpose of this study was to evaluate the
subjective and objective results of this procedure.
Methods: 73 women were interviewed and examined
an average of 26 months after surgery. Patient satisfaction was measured with
regard to urinary continence, sensation, sexual activity, and quality of life.
Vaginal descensus, cystocele and rectocele were classified as grade 1 to 3.
77 % of the patients had grade 2 or 3 vaginal prolapse preoperatively.
Results: Postoperatively 95 % of the patients
had no vaginal descensus and none of the remaining patients had grade 3 prolapse.
More than 75 % of the women considered themselves better or far better
than before. Two patients felt worse than before surgery.
Conclusion: The long-term results
of this procedure are satisfactory. PDS was well tolerated.