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DOI: 10.1055/s-1999-14206
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Die Prävalenz von pathologischen Veränderungen des Corpus uteri bei primär diagnostizierten Zervixpolypen in Abhängigkeit von anamnestischen und klinischen Faktoren
Individuelle Indikationsstellung zur invasiven Diagnostik bei Patientinnen mit ZervixpolypAbnormalities of the Uterine Cavity in Patients with Cervical PolypsPublication History
Publication Date:
31 December 1999 (online)
Zusammenfassung
Wir gingen den Fragestellungen nach, wie häufig bei primär diagnostizierten Zervixpolypen zusätzliche histologisch-pathologische Befunde des Cavum uteri auftreten und ob präoperative Kriterien zur Abgrenzung der Patientinnengruppe mit solitären Zervixpolypen existieren. Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden klinische Symptome, Parität, Menopausestatus, bestehende Hormontherapien sowie die histologischen Diagnosen der fraktionierten Abrasio von 340 Patientinnen mit präoperativ diagnostizierten und histologisch gesicherten Zervixpolypen ausgewertet. Das Durchschnittsalter der Patientinnen betrug 49,0 ± 17,4 Jahre. 57,6 % der Patientinnen gaben Beschwerden in Form von Blutungsstörungen, Schmerzen oder Fluor an. Häufigstes Symptom stellten Blutungsstörungen dar. Bei 46,2 % der untersuchten Patientinnen wurde neben dem Zervixpolyp ein histologisch-pathologischer Befund durch fraktionierte Abrasio diagnostiziert. Darunter befanden sich 4 Endometriumkarzinome. Peri- und postmenopausale Frauen wiesen in 57,3 bzw. 51,9 % einen zusätzlichen pathologischen Befund des Cavum uteri auf. In der prämenopausalen Patientinnengruppe war der Anteil solitärer Zervixpolypen höher (64,9 %). Symptome wurden häufiger bei Patientinnen mit histologischen Mehrfachdiagnosen eruiert (70 %), Blutungsstörungen stellten mit 60,4 % das Hauptsymptom dar. Schmerzen und Fluor sowie die Parität standen in keiner Beziehung zum histologischen Befund. Unter Hormonapplikation nahm die Häufigkeit von histologischen Mehrfachdiagnosen nicht zu. Das diagnostische Vorgehen bei Zervixpolyp muß individuell gestaltet werden. In die Entscheidung für oder gegen eine über die Polypektomie hinausgehende invasive Diagnostik sind das Alter der Patientin, insbesondere der Menopausestatus, bestehende Beschwerden und Hormonapplikationen einzubeziehen.
Abstract
Objective: To study the prevalence of intrauterine abnormalities in patients with cervical polyps.
Methods: 340 patients (mean age 49.0 ± 17.4 years) with a histologically confirmed cervical polyp who underwent dilatation and fractional curettage were reviewed. Parity, menopausal status, hormone therapy, symptoms and histologic findings were analyzed to identify risk factors for additional histopathologic findings.
Results: 58 % of the patients had symptoms (mainly vaginal bleeding, discharge or discomfort). 46 % of the patients had additional histopathologic findings, including 4 endometrial cancers. Perimenopausal and postmenopausal patients had a higher incidence of concomitant pathology than premenopausal patients (57 % and 51 % vs. 35 %, respectively). Clinical symptoms, particularly bleeding, were associated with an increased risk of concomitant pathology. Of the women with concomitant pathology, 70 % had symptoms and 60 % had abnormal bleeding. Pain, discharge and parity were not related to the histologic findings.
Conclusion: The treatment of patients with cervical polyps should be individualized taking into account age, menopausal status, symptoms and hormone therapy.