Geburtshilfe Frauenheilkd 2000; 60(4): 182-186
DOI: 10.1055/s-2000-10018
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Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Aktuelle Erkenntnisse zur Bedeutung der Zytokine bei der Wehenentstehung

Current Findings to the Meaning of Cytokines for Induction of LabourT. Reimer, K. Friese
  • Universitäts-Frauenklinik Rostock
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Publication Date:
31 December 2000 (online)

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Zusammenfassung

Der Geburtsbeginn ist ein äußerst komplexes Geschehen, das durch eine Vielzahl endokriner, immunologischer und mechanischer Faktoren geregelt erscheint. Den Zytokinen kommt insbesondere im Zusammenhang mit aszendierenden Infektionen eine große Bedeutung bei der Genese der Frühgeburt zu. Die einwandernden pathogenen Keime induzieren die Freisetzung von Zytokinen aus aktivierten Makrophagen. Inhalt unserer Übersichtsarbeit ist der aktuelle Erkenntnisstand hinsichtlich der beteiligten Mediatoren (Zytokine, Chemokine und Hormone) sowie deren maternale und fetale Auswirkungen. Abschließend wird ein Ausblick auf mögliche diagnostische und therapeutische Konsequenzen der beschriebenen Daten gegeben. Der Wissenszuwachs über die zytokinvermittelte Weheninduktion war in den letzten zehn Jahren enorm. Wir sind überzeugt, daß sich einige Zytokine (z. B. IL-6) als diagnostische Parameter für Frühgeburtlichkeit und ein daraus resultierendes fetales Erkrankungsrisiko routinemäßig etablieren werden. Inwieweit sich aus den beschriebenen Erkenntnissen neue therapeutische Strategien für die Geburtshilfe ableiten lassen, bleibt abzuwarten.

Abstract

The initiation of birth process seems to be regulated by extremely complex mechanisms including various endocrine, immunological, and mechanical elements. The cytokines play especially an important role in genesis of premature birth due to the connection with ascending infections. The immigrating pathogenic germs induce the release of cytokines from activated macrophages. Content of our review article is the current knowledge about the involved mediators like cytokines, chemokines, and hormones as well as their maternal and fetal consequences. Finally, an outlook on possible diagnostic and therapeutic impacts of the described findings is given. The growth of data about cytokine-mediated induction of labour was tremendous in the last ten years. We are convinced, that some cytokines (e.g. IL-6) will be used as diagnostic parameters for preterm birth in future and so might indicate increased fetal risk for various diseases routinely. To what extent new therapeutic strategies can be derived from the described mechanisms for the obstetrician remains unclear.

Literatur

Dr. med. T Reimer

Universitätsfrauenklinik Rostock

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18055 Rostock