Zentralbl Gynakol 2000; 122(Heft 10): 507-513
DOI: 10.1055/s-2000-10081
Der historische Beitrag

J.A.Barth Verlag in Medizinverlage Heidelberg GmbH & Co.KG

Die Universitätsfrauenklinik Leipzig (Triersches Institut) von den Anfängen im Jahre 1810 bis 1945

H. Alexander, Andrea Hommel
  • Universitätsfrauenklinik Leipzig (Direktor: Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. M. Höckel)
Further Information

Publication History

10. 12. 1999

22. 2. 2000

Publication Date:
31 December 2000 (online)

Zusammenfassung

Das kinderlose Ehepaar Trier schenkte der Universität Leipzig zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein Grundstück mit der Auflage der Gründung einer Frauenklinik, die den Namen ihrer Familie tragen sollte. Im Jahr 1810 wurde die Frauenklinik zunächst als Accoucher-Institut gegründet und später (1892) zur gynäkologischen Klinik eweitert. Die Universitätsfrauenklinik (Triersches Institut) konnte seit seiner Gründung durch das 19. und 20. Jahrhundert hindurch, über die schwierige Zeit des Nationalsozialismus bis in die Jahre nach dem 2. Weltkrieg eine bemerkenswerte Entwicklung nehmen. Diese wird belegt durch die mehrfachen baulichen Erweiterungen und Neubauten sowie durch das Wirken namhafter Frauenärzte, die durch ihre herausragenden wissenschaftlichen und klinischen Leistungen der Klinik national und international zu einem bedeutenden wissenschaftlichen Ruf verhalfen: Jörg, Credé, Zweifel, Stoeckel, Sellheim und Robert Schröder.

The department of obstetrics and gynecology of the University of Leipzig (“Triersches Institut”) from it's beginnings 1810 to 1945

Summary

At the beginning of the 19th century the childless couple Trier gave a plot of land to Leipzig University with the impost of founding a maternity hospital (Accoucheur Institute) and demand to take their family name as clinic name. The institute was erected in 1810 and later (1892) extended as a department of obstetrics and gynecology. The Women's Clinic of the University (“Triersches Institut”) developed very favorably through the 19. and 20. century, including the difficult time of nationalsocialism and the years after World War II. This is documented by it's expansion with several enlargements and new buildings. The institution acquired a remarkable national and international reputation due to prominent scientific and clinical results of the famos professors working at the place such as Jörg, Credé, Zweifel, Stoeckel, Sellheim and Robert Schroeder.

MeSH

K1. 419. 552. 550. 451 history of medicine, 19th centuryK1. 419. 552. 550. 484 history of medicine, 20th century

Anmerkungen

  • 1 Vgl.: Geffken H, Tykorinski H. Stiftungsbuch der Stadt Leipzig im Auftrage des Rates auf Grund der Urkunden und Akten des Ratsarchivs. Druck von Bär & Hermann, Leipzig 1905; 299-301, 334-335
  • 2 Testament von Rahel Amalia Augusta Trier, beglaubigte Abschrift. Stadtarchiv Leipzig: Schulamt Kap. VII, Nr. 3, Bl. 70-93, hier Bl. 74-74 v
  • 3 Testament von Rahel Amalia Augusta Trier, beglaubigte Abschrift. Stadtarchiv Leipzig: Schulamt Kap. VII, Bl. 76-76 v
  • 4 Vgl. Stadtarchiv Leipzig: Tit. XLIV. D. 9, Bl. 8
  • 5 Vgl. Stadtarchiv Leipzig: Tit. XLIV. D. 8 a, Bl. 138
  • 6 Jörg JChG. Zwei Jubelreden für die Vervollkommnung und gründliche Verbreitung der Geburtshilfe unter den Studierenden der Medicin. Dürr'sche Buchhandlung, Leipzig 1855
  • 7 Vgl.: Carus CG. Lebens-Erinnerungen und Denkwürdigkeiten. G. Kiepenheuer, Weimar 1966; 80 s
  • 8 Jörg J Ch G: Was hat eine Entbindungsschule zu leisten und wie muß sie organisirt seyn? C.Ph. Melzer, Leipzig 1828; 25
  • 9 Vgl.: Jörg JChG. Über den Stand der Geburtshülfe in Leipzig von der Mitte des vorigen Jahrhunderts bis jetzt. Geschichtliche Andeutungen bei der feierlichen Grundsteinlegung zu dem neuen Gebäude in der Königlichen Entbindungsschule zu Leipzig am 18. Mai 1852. Arnoldische Buchhandlung, Leipzig 1852; 8
  • 10 Jörg JChG. Beleuchtung der für das Königreich Sachsen beantragten Reform der Medicinalverfassung. F. A. Brockhaus, Leipzig 1846; 39
  • 11 Vgl.: Credé CSF. Bericht über die Vorgänge in der Entbindungs-Schule zu Leipzig seit ihrer Gründung am 5. Februar 1810 bis zum 30. September 1859 erstattet zur Feier des fünfzigjährigen Bestehens derselben am 5. Februar 1860. A.Th. Engelhardt, Leipzig 1860; 4-5 Diese Credésche Arbeit ist weiterhin von großem Interesse für die medizinhistorische Forschung, da sie genaue statistische Angaben zu den Geburts- und Ausbildungszahlen von 1810 bis 1859 macht. Noch ausführlicher stellt der Autor die geburtshilflichen und gynäkologischen Vorkommnisse für die Jahre seiner Amtstätigkeit dar, wobei er explizit die 1856 dem Institut angegliederte geburtshilfliche Poliklinik berücksichtigt.
  • 12 Vgl.: Jörg JChG. Ueber den Stand der Geburtshülfe in Leipzig von der Mitte des vorigen Jahrhunderts bis jetzt. Geschichtliche Andeutungen bei der feierlichen Grundsteinlegung zu dem neuen Gebäude in der Königlichen Entbindungsschule zu Leipzig am 18. Mai 1852. Arnoldische Buchhandlung, Leipzig 1852; 9 und Credé CSF. Bericht über die Vorgänge in der Entbindungs-Schule zu Leipzig seit ihrer Gründung am 5. Februar 1810 bis zum 30. September 1859 erstattet zur Feier des fünfzigjährigen Bestehens derselben am 5. Februar 1860. A.Th. Engelhardt, Leipzig 1860; 5
  • 13 Jörg JChG. Dr. H.F. German's ohnmächtige Vertheidigung seiner geburtshilflichen Poliklinik in Leipzig für etwaige Leser verständlich gemacht. Dürr'sche Buchhandlung, Leipzig 1854; 42
  • 14 Bericht über die Thätigkeit und die Verhandlungen der Gesellschaft für Geburtshülfe zu Leipzig im ersten Jahre ihres Bestehens. Erstattet durch Dr. med. Emil Apollo Meissner. J. Sittenfeld, Berlin 1856; 3
  • 15 Vgl.: Leipziger Adreßbuch. 36. Jg., 1857. A. Edelmann, Leipzig, o. J.; 231
  • 16 Vgl. z. B.: Sickel C. Die geburtshülfliche Poliklinik zu Leipzig in ihrem Vertheidigungskampfe gegen Hofrath Professor Dr. Jörg; von Dr. H.F. Germann .¿.¿. Leipzig 1853. (Rezension). In: Schmidt's Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medicin 82 (1854), 122-124Die Redaktion der Jahrbücher sah sich in Verbindung mit dieser Rezension ebenfalls veranlaßt, die Leser darauf hinzuweisen, daß dieser „so bedauerliche Streit ” nicht weiter verfolgt werden wird.
  • 17 Vgl.: Credé CSF. Bericht über die Vorgänge in der Entbindungs-Schule zu Leipzig seit ihrer Gründung am 5. Februar 1810 bis zum 30. September 1859 erstattet zur Feier des fünfzigjährigen Bestehens derselben am 5. Februar 1860. A.Th. Engelhardt, Leipzig 1860; 7
  • 18 Stoeckel W. Über die Leipziger gynäkologischen Schulen und ihre Bedeutung für die Entwicklung der Geburtshilfe und Gynäkologie. Öffentliche Antrittsvorlesung, gehalten am 20. Januar 1923 in dem Universitätsgebäude in Leipzig. Sonderdruck aus: Praktische Ergebnisse der Geburtshilfe und Gynäkologie 1923; 9: 269
  • 19 Vgl. z. B.: Personal-Verzeichnis der Universität Leipzig für das Sommer-Semester 1901. A. Edelmann, Leipzig, o. J.
  • 20 Vgl.: Stoeckel W. Über die Leipziger gynäkologischen Schulen und ihre Bedeutung für die Entwicklung der Geburtshilfe und Gynäkologie. Öffentliche Antrittsvorlesung, gehalten am 20. Januar 1923 in dem Universitätsgebäude in Leipzig. Sonderdruck aus: Praktische Ergebnisse der Geburtshilfe und Gynäkologie 1923; 9: 273Vgl. auch: Schweitzer B. Nekrolog auf Paul Zweifel. Zentralbl Gynakol 1927; 51: 2586-2593
  • 21 Vgl.: Zweifel P. Bericht über die wichtigsten gynäkologischen Operationen im Trier'schen Institut während der letzten 23 Jahre. Archiv für Gynäkologie (Heft 1910; 92, 1: Festschrift zur Jahrhundertfeier des Trier'schen Institutes oder Universitäts-Frauenklinik Leipzig am 29. October 1910, S. 132-230)
  • 22 Vgl.: Zweifel P. Vorlesungen über klinische Gynäkologie. A. Hirschfeld, Berlin 1892; III
  • 23 Vgl. auch: Stadtarchiv Leipzig: Kap. 37 Nr. 108, Bl. 80-81 v. Schreiben des Königlichen Rentamtes der Universität Leipzig an den Stadtrat zu Leipzig vom 2. Dezember 1910
  • 24 Vgl.: Stadtarchiv Leipzig: Kap. 4 Nr. 9 Bd. 2, Bl. 25-25 v. Die Jahrhundertfeier des Trier'schen Instituts. In: Leipziger Tageblatt vom 30. 10. 1910
  • 25 Vgl. Stadtarchiv Leipzig: Kap. 4. Nr. 13, Bl. 8-8 v. Brief von P. Zweifel an den Rat und die Stadtverordneten der Stadt Leipzig vom 28. November 1910
  • 26 Stadtarchiv Leipzig: Kap. 4 Nr. 13, Bl. 2. An die Herren Stadtverordneten hier. Leipzig, am 10. Oktober 1910
  • 27 Vgl. Stadtarchiv Leipzig: Kap. 16 Nr. 216 Beiheft 1. Bl. 424-428 v. 118. Vorlage, betreffend einen Neubau der Universitäts-Frauenklinik. An den sächsischen Landtagspräsidenten, eingegangen am 27. März 1922
  • 28 Vgl. Stadtarchiv Leipzig: Kap. 16 Nr. 216, ab Bl. 114
  • 29 Vgl. Stadtarchiv Leipzig: Kap. 16 Nr. 216, Bl. 174. Bau einer neuen Frauenklinik. In: Leipziger Tageblatt vom 31. 03. 1922; Neubau der Universitäts-Frauenklinik in Leipzig. In: Leipziger Neueste Nachrichten vom 31. 03. 1922
  • 30 Vgl. Stadtarchiv Leipzig: Kap. 16 Nr. 216, Bl. 283 v. Die neue UniversitätsFrauenklinik. Quelle nicht lesbar
  • 31 Vgl. Stadtarchiv Leipzig: Kap. 16 Nr. 216, Bl. 307. Schreiben des Universitäts-Rentamtes an den Rat der Stadt Leipzig vom 15. August 1925
  • 32 Vgl. dazu: Sellheim, H. Etwas über den Geist der neuen Leipziger Universitätsfrauen-Klinik. Sonderabdruck aus: Zeitschrift für Geburtshülfe und Gynäkologie o. J.; XCIII: 603
  • 33 Vgl. Stadtarchiv Leipzig, Anmerkung 27, Bl. 331. Verbesserungen in der Universitäts-Frauenklinik. In: Neue Leipziger Nachrichten vom 25. Juni 1926
  • 34 Sellheim H. Frauenkunde, eine Würdigung und ein Programm. Öffentliche Antrittsvorlesung gelegentlich der Übernahme des Lehrstuhles für Geburtshilfe und Gynäkologie an der Universität Leipzig, im Mai 1926. Sonderabdruck aus: Zeitschrift für Sexualwissenschaft 1926; XIII
  • 35 Sellheim H. Zur Ingebrauchnahme der neuen Universitätsfrauenklinik Leipzig. Sonderabdruck aus: Zeitschrift für Geburtshilfe und Gynäkologie o. J.; XCVI: 45
  • 36 Vgl. zur Würdigung der wissenschaftlichen Leistungen Sellheims u. a.: Mayer, A. Nekrolog auf Hugo Sellheim. Zentralbl Gynakol 1936; 60: 1505-1517Handschuh I. Leben und Werk des Gynäkologen Hugo Sellheim (1871-1936). Med. Diss., Karl-Marx-Universität Leipzig, Leipzig 1987
  • 37 Vgl. Universitätsarchiv Leipzig: PA 1569, Hugo Sellheim
  • 38 Vgl. Universitätsarchiv Leipzig: PA 1602, Robert Schröder, Bl. 178
  • 39 Vgl. Universitätsarchiv Leipzig: PA 1602, Robert Schröder, Bl. 178, 179 u. 195 (?)
  • 40 Vgl. Krankenblattarchiv der Universitätsfrauenklinik Leipzig: OP-Bücher 11. 02. 1941-11. 06. 1942, 11. 06. 1942-11. 08. 1943, 11. 08. 1943-16. 08. 1945 u. 16. 08. 1945-28. 01. 1947
  • 41 Stadtarchiv Leipzig: Kap. 16 Nr. 348, Bl. 8. Schreiben R. Schröders vom 25. Oktober 1943 an das Landesbauamt Leipzig
  • 42 Stadtarchiv Leipzig: Kap. 4 Nr. 9 Bd. 5, Bl. 121 v-122. Zustand und Verwendungsmöglichkeit der Universitätsgebäude in Leipzig. Landbauamt Leipzig, 4. 01. 1944
  • 43 Vgl. Anmerkung 40: OP-Buch 11. 02. 1941-11. 06. 1942, Nr. 1354; OP-Buch 11. 06. 1942-11. 08. 1943, Nr. 1283 u. OP-Buch 11. 08. 1943-16. 08. 1945, Nr. 2112

Prof. Dr. med. H. Alexander

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