Zentralbl Chir 2000; 125(8): 688-690
DOI: 10.1055/s-2000-10653
Originalarbeit

J.A.Barth Verlag in Medizinverlage Heidelberg GmbH & Co.KG

Tödlich verlaufende intrazerebrale Gasbrandinfektion bei einem zehn Monate alten Kind

Sylvia Bele1 , A. Fiedler2 , C. Woertgen1 , F. Staudt3 , B. Schellmann4 , A. Brawanski1
  • 1Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. A. Brawanski) der Universität Regensburg
  • 2Abteilung für Neuropädiatrie (Chefarzt: Dr. K. Krumbacher), Klinik St. Hedwig, Regensburg
  • 3Kinderklinik Dritter Orden (Ärztlicher Leiter: Prof. Dr. F. Staudt), Passau
  • 4Institut für Rechtsmedizin (Leiter: Prof. Dr. P. Betz), der Universität Erlangen-Nürnberg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
31. Dezember 2000 (online)

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Fatal gas gangrene encephalitis in an infant

Summary

Today, intracerebral infections by gas forming bacteria are very rare. They are mostly seen after penetrating injuries and more rarely after trivial trauma. Although prognosis of this kind of infection is severe, the general outcome of these patients after surgical and antibiotic treatment is good. We report a ten months old boy suffering a pecking injury just above the left ear with perforation of the temporal bone and dura. In between 48 hrs he developed a rapidly progressive gas gangrene encephalitis due to infection with C. perfringens and died despite of surgical and antibiotic treatment due to massive brain swelling and cardio-pulmonary failure.

Zusammenfassung

Intrazerebrale Infektionen mit gasbildenden Bakterien sind in der heutigen Zeit sehr selten. Sie werden meist nach Perforationsverletzungen, gelegentlich aber auch nach Bagatelltraumen beobachtet, wobei die häufigste Ursache eine Infektion mit Clostridium perfringens ist. Obwohl in den meisten Fällen eine sehr schwere Infektion auftritt, ist die Prognose bei rascher chirurgischer Behandlung und Antibiotikagabe meist gut. Wir berichten über den Fall eines zehn Monate alten Kindes, das von einem Hahn am Kopf verletzt wurde und eine Perforationsverletzung der Schädelkalotte mit Duraläsion erlitt. Innerhalb von 48 Stunden entwickelte sich eine rasch progrediente, durch C. perfringens verursachte Enzephalitis mit Nekrosen und ausgedehnter Gasbildung und das Kind verstarb trotz operativer Behandlung und Antibiotikagabe.

Literatur

Dr. Sylvia Bele

Klinik und Poliklinik für NeurochirurgieUniversität Regensburg

Franz-Josef-Strauß-Allee 11

D-93042 Regensburg