Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2000; 35(1): 1-2
DOI: 10.1055/s-2000-10846-11
ABSTRACTS
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

OP-Organisation: Möglichkeiten zur Ablaufoptimierung.

K. Nieden1 , M. Vorweg2 , M. Doehn2 , R. Stuttmann1
  • 1BG Kliniken „Bergmannstrost”, Halle
  • 2Kliniken der Stadt Köln
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Publication Date:
28 April 2004 (online)

Einleitung: Durch Fortschritt und den zunehmenden Einsatz neuer Technologien auf der einen Seite, und steigender Lebens- und damit auch Krankheitserwartung auf der anderen Seite, ergibt sich vor dem Hintergrund des Kostendrucks der Zwang, in allen Bereichen des Krankenhauses wirtschaftlicher zu arbeiten. Probestellung: Der OP ist dabei der sach- und personalkostenintensivste Bereich innerhalb des Krankenhauses. Dies ergibt sich durch die Kombination von höchster Personaldichte pro Patient, hohen baulichen und Instandhaltungsanforderungen und einer aufwendigen Ausstattung an Geräten und Verbrauchsgütern. Bei der OP-Organisation gilt es in einem komplexen Prozess ineinandergreifender Arbeitsläufe von verschiedenen Berufsgruppen und Logistik von Ausrüstungs- und Verbrauchsgütern eine möglichst effektive Ausnutzung der Ressource „OP” zu erreichen. Die Kosten für einen modernen, betriebsbereiten OP liegen inklusive Personalkosten bei weit über 1000 DM pro Stunde. Anteile von ca. 70 % reiner OP-Tätigkeit (Schnitt-Naht-Zeit) an der gesamten Routinebetriebszeit (Saalnutzung) gelten dabei als erstrebenswert. In der Regel liegt die mittlere Auslastung mit ca. 50 % deutlich niedriger. Im Rahmen der Ablaufdokumentation werden alle relevanten Zeiten im OP-Bereich dokumentiert und stehen für eine Analyse zur Verfügung. In den zwei beteiligten Krankenhäusern kann eine Saalnutzung dargestellt werden, die mit Werten zwischen 0 % und 90 % erheblichen Schwankungen unterworfen ist. Zusammenfassung: Neben der Vermeidung von Wartezeiten durch ungenaue, unzureichende oder überwiegend kurzfristige Planung und Disziplinlosigkeit scheint besonders in der Parallelisierung von Arbeitsabläufen ein Potential zur Steigerung der Effektivität zu liegen. Chancen der Nutzung ökonomischer Reserven durch Ablaufoptimierung im OP sind bisher nicht hinreichend bekannt, Änderungen im gewohnten Ablauf lassen sich nur mühsam durchsetzen.


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