Zusammenfassung
Arbeitsunfähigkeitsdaten der Gesetzlichen
Krankenversicherung werden routinemäßig zur Gesundheitsberichterstattung sowie
zur
Untersuchung von Zusammenhängen zwischen Belastungen und krankheitsbedingter Abwesenheit
herangezogen. Die Gesundheitsberichte in den verschiedenen Kassensystemen sind
historisch aus
unterschiedlichen Gegebenheiten hervorgegangen und sind jeweils an die Bedingungen
der
Datenorganisation und EDV-Technik gebunden. Die gegenwärtige Praxis der Auswertung
der Daten
und ihre Aufbereitung zu Gesundheitsberichten ist daher kassenartenspezifisch
und erfolgt
weitgehend ohne methodische Standards. Zielsetzung dieser Arbeit war es, die Verfahrensweisen
und
vorliegenden Berichte systematisch hinsichtlich wesentlicher Bestimmungsmerkmale
zu beschreiben.
Insbesondere sollten die verschiedenen Ansätze der Datenselektion, der Bildung
von
Vergleichsgruppen und der Nutzung von Indikatoren des Krankheitsgeschehens differenziert
dargestellt und diskutiert werden, um schließlich Anregungen zur Verbesserung
der
Vergleichbarkeit der Berichte geben zu können. Die vergleichende Sichtung der
Berichte
ließ vier unterschiedliche Klassen von Gesundheitsberichten erkennen, für die
jeweils
besondere Anforderungen aufgestellt werden müssen, da sie unterschiedliche Zielsetzungen
erfüllen, nämlich betriebliche und branchenbezogene Gesundheitsberichte,
Krankheitsartenstatistiken sowie Berichte aus Modellprojekten. Es wird vorgeschlagen,
dass eine
kassenartenübergreifende Abstimmung des Vorgehens erfolgen sollte, um die Vergleichbarkeit
der
Ergebnisse über die Grenzen einer Kassenart hinweg zu ermöglichen. So ist es
beispielsweise wünschenswert, wenn die Berechnungen der AU-Kennzahlen auf der
Grundlage
einheitlich ausgewählter Versichertenkollektive und gemeinsamer Fallselektionsmechanismen
erfolgen. Zumindest sollten die methodischen Grundlagen in den jeweiligen Berichten
exakt
ausgewiesen und dokumentiert werden.
Routine Health Reporting with Sickness Absence Data in Germany
Data on
sickness absence of employees are routinely used for health reporting and the
analysis of
work-related morbidity by institutions of the German health insurance. Since the
insurance system
comprises several different branches, these health reports differ in respect of
objectives, data
selection, methods of analysis, and presentation of results. A further lack of
comparability is
caused by the heterogeneous populations, since membership in a certain health
insurance depends on
social status and job requirements. Aim of this paper was to review the methods
and characteristics
of health reports as they are routinely published in Germany. By evaluating these
reports
recommendations should by derived to improve comparability. The review showed
that at least four
different kinds of health reports should be differentiated: company-based health
reports, health
reports for business branches, morbidity statistics, and reports from research
projects. Such
reports have different objectives and therefore require different methods of data
analysis.
However, group-specific and common standards could be set up and it is suggested
that health
insurance institutions should work out report guidelines based on the recommendations
given in this
review.
Key words
Health Reports - Absenteeism - Work-related
Health Hazards - Morbidity Data
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Huyssenallee 3
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