Handchir Mikrochir Plast Chir 2000; 32(1): 51-57
DOI: 10.1055/s-2000-19246
Originalarbeit

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Resektion des Ulnakopfes bei Rheumatikern

The Distal Ulna Resection in Rheumatic ArthritisJ. L. Vispo Seara, M. Walther, F. Gohlke
  • Orthopädische Universitätsklinik, König-Ludwig-Haus, Würzburg (Ärztl. Direktor: Prof. Dr. J. Eulert)
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. Dezember 2001 (online)

Preview

Zusammenfassung

Ziel: Ziel der Studie war es, anhand des eigenen Patientengutes die Wertigkeit der Resektion des Ulnakopfes bei rheumatischen Veränderungen im distalen Radioulnargelenk (DRUG) zu analysieren, insbesondere die Auswirkung des Eingriffs auf die Handwurzel.

Patienten: In der Zeit von 1985 bis 1995 wurde bei 47 Rheumatikern (54 Hände) eine Ulnakopfresektion vorgenommen. 38 dieser Patienten (6 Männer, 32 Frauen, 43 Hände) konnten nach durchschnittlich 4,7 Jahren (3 bis 13 Jahre) klinisch und radiologisch nachuntersucht werden.

Ergebnisse: In 15 Fällen waren die Patienten beschwerdefrei; 19 klagten über Schmerzen bei starker Belastung, sieben über Schmerzen bei leichter Belastung und zwei über Ruheschmerzen. Der Bewegungsumfang für Pro- und Supination lag bei 85 % der Patienten über 120 Grad. Die Handgelenkfunktion war bei 75 % der Patienten sehr gut bis gut. In 32 Fällen waren die Patienten mit dem Eingriff sehr zufrieden; in fünf Fällen hatten sie von dem Eingriff eine weitergehende Besserung erwartet. In sechs weiteren Fällen gaben sie an, durch die Operation habe sich die Situation nicht verändert.

Schlussfolgerung: Die Ulnakopfresektion hat ihre Hauptindikation in der Behandlung des rheumatisch veränderten DRUG. Eine deutliche Verbesserung der gesamten Schmerzsituation ist zu erreichen, jedoch wird die Handfunktion nicht verbessert. Weiterhin lässt sich kein Einfluss auf den weiteren Verlauf der rheumatoiden Arthritis erkennen. Hier ist das präoperative radiologische Stadium nach Larsen der prognostisch wichtigste Faktor. Ab Stadium II ist die Durchführung einer Teilarthrodese (radiolunäre Arthrodese) zu empfehlen.

Summary

Purpose: The purpose of the study was to investigate value and effect of distal ulna resection (Darrach procedure) on the wrist in rheumatoid arthritis.

Clinical Material: From 1985 to 1995, resection of the distal ulna was performed in 47 patients (54 hands) with rheumatoid arthritis. 38 patients (6 men, 32 women, 43 hands) had an average clinical and radiological follow up of 4.7 years (range 3 to 13 years).

Results: 15 of the cases with rheumatoid arthritis were pain-free, 19 complained about pain after severe stress, seven complained about pain after mild stress and two about continuous pain. 85 % of the patients had a range of motion (pro- and supination) of more than 120 degrees. 75 % of the patients had a good or very good wrist function. In 32 cases, the patients were absolutely satisfied with the operative outcome, in five cases, they had expected more improvement. Six reported, that there was no change due to the operation.

Conclusion: The results demonstrate that the main indication for the resection of the distal ulna is rheumatoid arthritis. This operation does not influence the progress of rheumatoid arthritis. Preoperative radiological changes (Larsen's classification) have the main prognostic value. In Larsen's II and higher, a partial arthrodesis is recommended.

Literatur

Dr. med. José L. Vispo Seara

Orthopädische Universitätsklinik - König-Ludwig-Haus

Brettreichstraße 11

97074 Würzburg