Rofo 2000; 172(5): 488-490
DOI: 10.1055/s-2000-671
DER INTERESSANTE FALL
ORIGINALARBEIT
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Myokardiale Herzmetastase bei fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom

A. H. Mahnken, J. Tacke
  • Klinik für Radiologische Diagnostik des Universitätsklinikums der RWTH Aachen
Further Information

Publication History

Publication Date:
31 December 2000 (online)

Das Herz ist nur selten Sitz bösartiger Tumoren, wobei Metastasen anderer Malignome bis zu 40mal häufiger sind als primäre kardiale Tumoren (Prichard RW, Arch Pathol 1951; 51: 98). Metastasen von Bronchial- und Mammakarzinomen sind unter den Herzmetastasen absolut gesehen am häufigsten, relativ gesehen sind Metastasen maligner Melanome unter den metastatischen Herztumoren am häufigsten. Der Häufigkeit nach sind Peri-, Myo- und Epikard in abnehmender Reihenfolge betroffen. Herzmetastasen von Nierenzellkarzinomen werden im Sektionsgut in bis zu 10 % der Fälle (Weinberg BA et al., Clin Cardiol 1989; 12: 289) nachgewiesen. Ante mortem wird diese Diagnose jedoch nur selten gestellt. In der Literatur der letzten 30 Jahre finden sich lediglich 5 Fälle von zu Lebzeiten diagnostizierten rechts-ventrikulären myokardialen Metastasen, von denen 4 einer operativen Therapie zugeführt wurden. Über die V. cava inferior bis in den rechten Vorhof reichende Tumorthromben sind hingegen bei fortgeschrittenen Nierenzellkarzinomen häufig zu beobachten (bis 10 %). Typische Lokalisationen von hämatogenen Fernmetastasen des Nierenzellkarzinomes sind Lunge, Skelett und Leber, aber auch zerebrale Metastasen oder Metastasen in der kontralateralen Niere werden regelmäßig gefunden.

Wir berichten über einen Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom und ante mortem diagnostizierter rechtsventrikulärer myokardialer Metastasierung.