Dtsch Med Wochenschr 2000; 125(30): 920
DOI: 10.1055/s-2000-6773
Leserbriefe
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Lehren aus der klinisch-kardiologischen Forschung

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Publication Date:
28 April 2004 (online)

 

Die Ausführungen von Erdmann ([1]) fordern in einem wichtigen Punkt meinen Widerspruch heraus.

Sicherlich ist richtig, dass Fortschritte der Medizin nur durch sorgfältig und korrekt durchgeführte Studien mit klar definierten Endpunkten zu erwarten sind, die nachweisbare Wirkungen von Interventionen in realen Patientenpopulationen belegen, also eine Evidence-based-Medizin.

Allerdings beobachte ich in Kommentaren hierzu (siehe z.B. [2]) die Tendenz, nur die Verlängerung der Lebenszeit als echten Studien-Endpunkt zuzulassen. Dies halte ich für unärztlich; auch Beschwerdelinderung ist unsere Aufgabe! Den Patienten - und nur um den geht es - interessiert nicht nur die verbleibende Lebensspanne, sondern auch Beschwerdefreiheit, subjektives Befinden, also Lebensqualität. In einigen Fällen werde ich gemeinsam mit dem Patienten beides gegeneinander abwägen müssen.

Ich halte es für sehr bedenklich, dass Erdmann der Lebensverlängerung als alleinigem Parameter (und damit Therapieziel) das Wort redet. Der Abqualifizierung von Beschwerdefreiheit als Surrogatparameter muss energisch widersprochen werden.

Literatur

  • 1 Erdmann E. Lehren aus der klinisch-kardiologischen Forschung.  Dtsch med Wschr. 1999;  124 1556-1558
  • 2 Zylka-Menhorn V. Arzneimitteltherapie: Von gesichertem Wissen weit entfernt.  Dtsch Ärztebl. 1999;  96 A3090-3091

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