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DOI: 10.1055/s-2000-6913
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Kurz referiert
Publication History
Publication Date:
31 December 2000 (online)
Prospective randomized multicentre study of laparoscopic versus open appendicectomy.
Hellberg A, Rudberg C, Kullman E, Enochsson L, Fenyö G, Graffner H, Hallerbäck B, Johansson B, Anderberg B, Wenner J, Ringquist I, Sörensen S. Br J Surg 1999; 86:48 - 53
Prospektiv-randomisierter Vergleich der laparoskopischen und konventionellen Appendektomie.Nachdem die laparoskopische Appendektomie trotz der auch in randomisierten Studien publizierten nicht einheitlichen Ergebnisse weite Verbreitung gefunden hat, wurde durch eine schwedische Arbeitsgruppe erneut ein randomisierter Vergleich mit der konventionellen Appendektomie aufgelegt. In der Multizenterstudie wurden innerhalb von zwei Jahren 500 auswertbare Patienten eingebracht, wobei beide Verfahren zu gleichen Anteilen ausgeführt wurden. Es handelte sich nicht um konsekutive Patienten, da nicht über 24 Stunden in jedem Fall ein Team mit Laparoskopie-Erfahrung vorgehalten werden konnte. Die operative Technik folgte dem mittlerweile wohl etablierten Standard, wobei der Appendixstumpf nach minimal-invasiver Appendektomie entweder mittels Ligatur oder einem endoskopischen Linearstapler versorgt wurde. Bei der konventionellen Appendektomie wurde auf eine Tabaksbeutel- oder Z-Naht verzichtet. Die Patienten wurden im Hinblick auf Komplikationen im unmittelbar postoperativen Verlauf und auf das funktionelle Ergebnis im ersten Monat hin untersucht. Eine akute Appendizitis zeigte sich bei nahezu 80 %, wobei die Definition für eine „akute Appendizitis” der Präzisierung bedürfte. Bei vergleichbaren Gruppen fand eine subjektiv komplette Erholung nach laparoskopischer Appendektomie binnen 13 und nach konventioneller Operation binnen 21 Tagen statt (p < 0,05). Auch die mediane Dauer der Arbeitsunfähigkeit bei denjenigen Patienten, die präoperativ erwerbstätig waren, unterschied sich signifikant zugunsten des laparoskopischen Verfahrens. Schmerzen, gemessen auf einer visuellen Analogskala, waren signifikant geringer nach der minimal-invasiven Operation. Das funktionelle Ergebnis, bestimmt nach einem allerdings offensichtlich nicht validierten Index, zeigte ebenfalls signifikante Vorteile. Ein deutlicher Vorteil bei den postoperativen Komplikationen war allerdings für keines der beiden Verfahren auszumachen, wobei insbesondere die Patienten nach Konversion ungünstiger abschnitten. Die mediane Operationsdauer war in der laparoskopischen Gruppe doppelt so lang (60 vs. 35 min), der sehr kurze postoperative Kliniksaufenthalt betrug in beiden Gruppen zwei Tage im Median. Auch wenn die vorliegende Studie zeigt, dass die laparoskopische Appendektomie ein sicheres Verfahren mit den bekannten Vorteilen des minimal-invasiven Zuganges darstellt, so muss berücksichtigt werden, dass die Erhebungsparameter wie Schmerzen, Erholung und auch Arbeitsfähigkeit dann nicht mehr unterschiedlich ausfallen könnten, wenn die Studie doppelt-blind durchgeführt würde. Dies hat sich zum Beispiel nach laparoskopischer Cholezystektomie gezeigt und verdeutlicht, dass derartige Vorteile u. U. nur vorgetäuscht sein könnten.