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DOI: 10.1055/s-2000-8180
Dreifache Nabelschnurumschlingung als Ursache einer generalisierten Sinusthrombose
Publication History
Publication Date:
31 December 2000 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/roefo/200001/lookinside/thumbnails/10.1055-s-2000-8180-1.jpg)
Eine Nabelschnurumschlingung führt häufig erst im Rahmen der Wehentätigkeit zu einer verminderten Sauerstoffzufuhr des Fötus und entsprechend zu pathologischen Veränderungen im Kardiotokogramm (CTG). Sporadische Dezelerationen können schon vor Beginn der Wehentätigkeit auftreten und werden auf Kindsbewegungen zurückgeführt. Die kontinuierliche Kardiotokographie erfaßt frühzeitig potentielle Gefahrenzeichen. Durch die großzügige Indikationsstellung zur Sectio caesarea wurde die perinatale Mortalität deutlich gesenkt. Ernsthafte Komplikationen sind vor der eigentlichen Geburtsperiode nicht zu erwarten.
Eine Thrombose des Sinus transversus geht häufig von einer akuten oder chronischen Otitis media aus (Garcia RD et al., Pediatr Infect Dis J 1995; 14: 617). Weitere Ursachen sind eine Enzephalitis oder Meningitis. Eine Thrombose des Sinus sagittalis superior entwickelt sich selten bei stark dehydrierten Säuglingen. Als seltene Ursachen beim Erwachsenen finden sich ein Trauma, eine neck dissection, eine Koagulopathie, ein Nephrotisches Syndrom, Malignome, extrakranielle Infektionen und Autoimmunerkrankungen wie der Lupus erythematodes (Provenzale JM et al., Am J Roentgenol 1998; 170: 499; Reddingius RE et al., Med Pediatr Oncol 1997; 29: 296). Eine Sinusthrombose im Rahmen einer Nabelschnurumschlingung ist aus der Literatur nicht bekannt.