Rofo 2000; 172(1): 100-101
DOI: 10.1055/s-2000-8181
DER INTERESSANTE FALL
Georg Thieme Verlag Stuttgart ·New York

Nebennierenvenenthrombose bei Heparininduzierter Thrombozytopenie

S. Bölter, M. Meier, T. Roeren
  • Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kantonsspital Aarau
Further Information

Publication History

Publication Date:
31 December 2000 (online)

Die heparininduzierte Thrombozytopenie ist eine an Häufigkeit zunehmende Komplikation als Folge der intensiven Anwendung von Heparinen zur perioperativen und posttraumatischen Thromboseprophylaxe. Es handelt sich dabei um eine primär asymptomatisch verlaufende Reduktion der Thrombozytenzahl, die meist bei Anwendung hochmolekularen Heparins, seltener bei niedermolekularen Heparinen auftritt.

Es werden zwei Formen der heparininduzierten Thrombozytopenie (HIT) unterschieden: die primär mäßige Thrombozytopenie (HIT I), welche reversibel und meist nicht therapiebedürftig ist. Bei der immunvermittelten Thrombozytopenie (HIT II, heparininduzierte Thrombozytopenie und Thrombose = HITT oder „White-Clot-Syndrome”) kommt es zu einem rasanten Abfall der Thrombozytenanzahl, nicht selten auf weniger als 50.000/µL. So kann es zu fatalen Komplikationen wie arteriellen und venösen Thrombosen kommen. Gefürchtete Folgen sind die Pulmonalarterienembolie und die disseminierte intravasale Gerinnung (DIC).