Dtsch Med Wochenschr 2001; 126(11): 319
DOI: 10.1055/s-2001-11861
Leserbriefe
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Artefakt

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Publikationsdatum:
31. Dezember 2001 (online)

In dem EKG-Beispiel [1] »Artefakt« findet sich, wie erwähnt, ein normaler Sinusrhythmus als Grundrhythmus. Zusätzlich können regelmäßige P-Wellen mit einer vom Grundrhythmus abweichenden Frequenz ohne Beziehung zum QRS Komplex nachgewiesen werden. Das Vorliegen eines Artefaktes wäre zwar rein prinzipiell denkbar, aber dennoch ist bei diesem Fallbeispiel an die Möglichkeit eines Zustandes nach Herztransplantation zu denken. Dabei werden typischerweise die Hinterwände der Empfängervorhöfe belassen und das Spenderherz atrial anastomosiert. Durch diese Operationstechnik entstehen vergrößerte, aus einem Spender- und einem Empfängeranteil bestehende Vorhöfe mit einer intraatrialen Naht [2]. In diesem Fall wäre das gleichzeitige Auftreten von P-Wellen als Ausdruck einer Erregung der Vorhöfe des »Eigenherzens« ohne Beziehung zum Rhythmus des Spenderherzens typisch [3].

Literatur

  • 1 Kahf M. Artefakt. Mediquiz 2537.  Dtsch Med Wschr. 2000;  125 1263-1264
  • 2 Kirklin J W, Barrat-Boyes B G. Cardiac transplantation (Section 4). Second Edition, Churchill Livingstone, New York In: Cardiac surgery 1993: 1658-1681
  • 3 Von Scheidt W. Herztransplantation. 5. Auflage, Springer Verlag Berlin In: Erdmann E (Hrsg) Klinische Kardiologie 2000: 1343-1344

Dr. med. Johann Auer
Dr. med. Robert Berent
Prim. Univ.-Prof. Dr. med. Bernd Eber

II. Interne Abteilung mit Kardiologie A. Ö. Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern v. Hl. Kreuz Wels

Grieskirchnerstraße 42

A-4600 Wels