Zentralbl Gynakol 2001; 123(1): 64-67
DOI: 10.1055/s-2001-12029
Psychosoziale Aspekte des Kinderwunsches

J.A.Barth Verlag in Medizinverlage Heidelberg GmbH & Co.KG

Kinder - warum eigentlich nicht . . .

Repräsentative Ergebnisse einer Studie im Osten und im Westen DeutschlandsChildren - why not . . .Results of a representative survey in the East and West GermanyYve Stöbel-Richter, E. Brähler
  • Selbständige Abteilung für Medizinische Psychologie & Medizinische Soziologie, Universität Leipzig (Direktor: Prof. Dr. E. Brähler)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
31. Dezember 2001 (online)

Zusammenfassung

Das Thema Kinderwunsch steht nach wie vor im Interesse der Forschung, einerseits aufgrund der demographischen Entwicklung im Osten Deutschlands im Zeitraum 1990-1995, andererseits aufgrund der ständig niedrigen Geburtenziffer in der gesamten Bundesrepublik. Aus diesen demographischen Phänomenen resultierte die Frage nach den Determinanten des Kinderwunsches, welche die Realisierung positiv oder negativ beeinflussen. Zur Klärung dieser Frage wurde ein entscheidungstheoretisches Modell erarbeitet und im Rahmen einer repräsentativen Erhebung getestet. Der Artikel stellt das Modell und die ersten Ergebnisse der empirischen Erhebung vor. Aus den Ergebnissen geht hervor, daß der Kinderwunsch des Einzelnen stark von emotionalen Aspekten bestimmt wird.

Children - why not . . .Results of a representative survey in the East and West Germany

Summary

The topic "wish to get a child"" is of interest in scientific research for several reasons. One reason is the dramatic drop in the birth rate ibn Eastern Germany following reunification between 1990-1995, one other reason is the declining birth rate as a constant fact in Germany as a whole. Resulting from this demographic phenomenon the question was to detect the determinants of wish to get a child and their positive or negative influences regarding the realization. To answer this question we developed an theoretical model which focussed the decision process. This model was tested in a representative survey in 1999. This article presents some first results of the study. The main finding was that the wish to get a child is very strongly influenced by emotional aspects.

Literatur

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Dipl.-Soz. Yve Stöbel-Richter

Abt. für Med. Psychologie und Med. Soziologie der Universität Leipzig

Liebigstr. 21

D-04103 Leipzig