RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2001-12543
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Editorial
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
31. Dezember 2001 (online)
Dass Notfallmedizin interdisziplinären Charakter hat, ist heute eine feststehende Tatsache. Die Umsetzung der präklinischen Erstversorgung wird durch Notärzte aus verschiedenen Fachdisziplinen garantiert. Der Fortbildung als Basis einer weiteren Qualifikation haben sich neben den Notarztarbeitsgemeinschaften auch andere Institutionen verschrieben. In der Bundeswehr hat die Notfallmedizin durch einen Wandel der militärischen Aufgaben im Vergleich zu früheren Jahren einen höheren Stellenwert erfahren. Somit nimmt es nicht Wunder, wenn insbesondere der Sanitätsdienst der Bundeswehr sich auch im Bereich der Notfallmedizin engagiert und sich im Rahmen der zivilmilitärischen Zusammenarbeit auch den Notärzten öffnet.
Vor diesem Hintergrund wurde von der Abteilung X des Bundeswehrkrankenhauses unter der Leitung von Herrn OTA Prof. Dr. L. Lampl in Zusammenarbeit mit der International Trauma Anaesthesie and Critical Care Society (ITACCS) Comittee Military Trauma unter dem Vorsitz von Herrn OFA Dr. M. Helm ein Workshop zum Thema „Einklemmungstrauma” in Ulm angeboten. Das Fortbildungsangebot war im Hinblick auf die Notwendigkeiten der Präklinik und des Rettungsdienstes interdisziplinär konzipiert, wobei neben dem Bereich Notfallmedizin die technische Rettung und die Unfallforschung mit beteiligt wurden. 200 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet haben nicht nur theoretische Informationen, sondern auch vor allen Dingen praktische Demonstrationen erhalten. Nachdem die Möglichkeit einer Einklemmung nicht nur im Straßenverkehr mit seinen differenten Fahrzeugen besteht, sondern auch weitergehende Möglichkeiten bestehen, wurde den Teilnehmern des Workshops die notfallmedizinische Versorgung bei Einklemmungstrauma ebenso wie die technische Rettung aus den differenten Fahrzeugtypen demonstriert. Die Diskussion dabei offenbarte nicht nur ein großes Interesse bei den Anwesenden, sondern es wurde der vielfache Wunsch geäußert, die Vorträge im Sinne von „State of the Art”-Informationen auch einem breiteren Kreis von Notärzten zugänglich zu machen. Dies war der Hintergrund, weshalb die agbn sich bereit erklärt hat, die wesentliche Finanzierung eines Sonderheftes zu diesem Thema zu übernehmen, in der Hoffnung, damit denjenigen, die - aus welchen Gründen auch immer - an der Veranstaltung des Bundeswehrkrankenhauses in Ulm nicht teilnehmen konnten, doch in den Genuss der für die Praxis wichtigen Informationen kommen.
Den Organisatoren und den Autoren des Workshops, insbesondere Herrn Kollegen Helm, sei nicht nur im Hinblick auf die Durchführung der Veranstaltung, sondern auch für die redaktionelle Mitarbeit an dieser Stelle gedankt.
Prof. Dr. med. P. Sefrin
Klinik für Anaesthesiologie der Universität Würzburg
Sektion für präklinische Notfallmedizin
Josef-Schneider-Straße 2
97080 Würzburg