Zusammenfassung
Gesundheit wird zukünftig sowohl auf individueller als
auch auf gesellschaftlicher Ebene wesentlich an das Wissen um genetisch bedingte Dispositionen
gebunden sein. Es ist abzusehen, dass diese genetische Lebenswelt für die Menschen genauso
wahr werden wird, wie die hygienisch-bakteriologische Lebenswelt wahr geworden ist. Ansatzpunkte
der molekularen Medizin für die öffentliche Gesundheitssicherung sind derzeit noch nicht
einmal ansatzweise ausgelotet. Die großenteils verborgenen Träume einer molekularen
Eugenik sind offen zu legen und kritisch zu diskutieren. Dem stehen derzeit einige sorgsam
abzuwägende Möglichkeiten eines Screenings auf nur wenige (meist monogenetisch-rezessive)
Erbkrankheiten gegenüber. Gleichwohl werden sich hier sowohl für die Wissenschaften als
auch für die Medizin und in der Folge auch für die in der Praxis stehenden Ärztinnen
und Ärzte einschließlich der Gesundheitswissenschaften und der öffentlichen
Gesundheitssicherung neue Aufgaben ergeben. Diese dürften in der Individual- wie in der
öffentlichen Medizin vorerst auf dem Gebiet der Diagnose bzw. des gezielten Screenings sowie
der ärztlichen Aufklärung und Beratung liegen. Angesichts der erheblichen
gesellschaftlichen Implikationen gilt es auch in der öffentlichen Gesundheitssicherung, sich
rechtzeitig auf diese Aufgaben vorzubereiten.
Bacteriology and Constitutional Hygiene - Genomics and Proteomics: Concepts of
Medicine and of Health Care in the Past and Future
Future discussions on health issues on
the individual or society level will be fundamentally linked to genetic dispositions. This genetic
world will become reality in the same way the world of hygiene and bacteriology has become real for
everyone. Approaches of molecular medicine for public health issues have not yet been created so
far. The secret dreams of molecular eugenics must be made public and critically discussed. Up to
now only a few monogenetically recessive hereditary diseases can be detected by screening. This
kind of screening should be carefully considered. However, for the sciences, for medicine and thus
for the physicians in practice, for health care sciences as well as for public health care, new
tasks will emerge from genetics and molecular medicine. In individual as well as public health
these new tasks will at first mainly turn in on the sphere of diagnosis and specific screening as
well as health education and consultation. With regard to the considerable social implications the
public health care sector should be aware of the coming issues of molecular medicine in time.
Key words
Health - Molecular Medicine - Public Health
Care - Health Sciences - Molecular
Eugenics - Medicalisation - Geneticising - Screening - (Physician/Patient
Education) - Medical Consultation
Literatur
1 Lübbe H. Erfahrungsverluste und Kompensationen. Zum philosophischen Problem der Erfahrung
in der gegenwärtigen Welt. In: Lübbe H et al. Der Mensch als Orientierungswaise? Ein
interdisziplinärer Erkundungsgang (= Alber-Broschur
Philosophie). Freiburg,
München; Alber 1982 145-168.Lübbe
H. Die Gegenwart der Vergangenheit. Kulturelle und politische Funktionen des historischen
Bewußtseins. Vortrag gehalten vor der 16. Landschaftsversammlung am 16. März 1985 in
Oldenburg (= Oldenburgische Landschaft: Vorträge der ... ; 14).
Oldenburg, 1985. Lübbe H. Die Modernität der Vergangenheitszuwendung. In: Scholtz G
(Hrsg). Historismus am Ende des 20. Jahrhunderts. Eine internationale Diskussion.
(Akademie) Berlin; 1997 146-154
2 Koch R. Die Ätiologie der Tuberkulose. Nach einem in der Physiologischen
Gesellschaft zu Berlin am 24. März 1882 gehaltenen Vortrage. Berl Klin Wochenschrift Nr. 15.
In: Schwalbe J (Hrsg). Gesammelte Werke von Robert Koch, 2 Bde in 3 T. Leipzig,
1912 : 1. Bd: 428-445. Schwalbe J. Über die Ätiologie der
Tuberkulose. In: Verhandlungen des Kongresses für innere Medizin. Erster Kongress, Wiesbaden,
1882. In: Schwalbe J (Hrsg). Gesammelte Werke von Robert Koch, 2 Bde in 3 T. Leipzig,
1; 912, 1. Bd: 446-466
3 Blasius D. Tuberkulose. Signalkrankheit deutscher Geschichte. Geschichte in
Wissenschaft und Unterricht 1996; 47 : 320-332. Condrau F. Lungenheilanstalt
und Patientenschicksal. Sozialgeschichte der Tuberkulose in Deutschland und England im späten
19. und frühen 20. Jahrhundert (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft,
Bd. 137) Göttingen; Vandenhoeck und
Ruprecht 2000
4 Frank J P.. Die folgenden Bände erschienen wesentlich später .System einer vollständigen medicinischen Polizey. Bd 1-6,
3. Mannheim: Schwan, 1779-1819; Bd. 1. Von Fortpflanzung der Menschen und Ehe-Anstalten, von
Erhaltung und Pflege schwangerer Mütter, ihrer Leibesfrucht und der Kind-Betterinnen in jedem
Gemeinwesen. Bd 2. Mannheim: Schwan, 1779. Von der außereheligen Zeugung, dem
geflissentlichen Mißgebähren und andern Mißhandlungen der uneheligen Kinder, von
der physischen Erziehung des Neugebohrnen bis zum erwachsenen Bürger. Bd 3. Mannheim: Schwan,
1780. Von Speise, Trank und Gefäßen. Von Mäßigkeitsgesetzen, ungesunder
Kleidertracht, Volksergözlichkeiten. Von bester Anlage, Bauart und nöthigen Reinlichkeit
menschlicher Wohnungen. Bd 4. Mannheim: Schwan, 1783. Von Sicherheits-Anstalten, in so weit sie das
Gesundheitswesen
angehen Mannheim; Schwan 1788
5 Frank J P. Akademische Rede vom Volkselend als der Mutter der Krankheiten (Pavia 1790)
(= Sudhoffs Klassiker der Medizin, Bd. 34), Leipzig (Pavia 1790) 1960; Orig: Oratio
academica de populorum miseria, morborum genitrice.
6 Frank J P. Johann Peter Frank. Seine Selbstbiographie. Herausgegeben,
eingeleitet und mit Erläuterungen versehen von Professor Erna Lesky, Wien. Hubers Klassiker
der Medizin und der Naturwissenschaften Bern,
Stuttgart; 1969 Bd 12
7 Wisotzky K, Zimmermann M. Selbstverständlichkeiten. Strom, Wasser, Gas und andere
Versorgungseinrichtungen: Die Vernetzung der Stadt um die
Jahrhundertwende. Veröffentlichungen des Stadtarchivs Essen. Bd.
2 Essen; 1997
8
Die Kochschen Postulate können - bekanntlich - so gefasst
werden: 1. Der Erreger ist in jedem Krankheitsfall zu finden. 2. Der Erreger wird isoliert und
gezüchtet. 3. Der Erreger erzeugt bei der Überimpfung die gleiche Krankheit und ist aus
den geimpften Tieren erneut zu gewinnen.
9 Carter K C. Koch’s Postulates in Relation to the Work of Jacob Henle and Edwin
Klebs. In: Medical History 1985; 29 : 353-374. Carter KC. The
Development of Pasteur’s Concept of Disease Causation and the Emergence of Specific Causes in
Nineteenth-Century Medicine. In: Bulletin of the History of Medicine 1991; 65 (4): 528-548.
Schlich T. Die Konstruktion der notwendigen Krankheitsursache: Wie die Medizin Krankheit
beherrschen will. In: Borck C (Hrsg). Anatomien medizinischen Wissens. Medizin, Macht,
Moleküle (= Philosophie der Gegenwart) Frankfurt
a.M; Fischer 1996: 201-229
10 Labisch A. Homo Hygienicus. Gesundheit und Medizin in der
Neuzeit Frankfurt a. M., New
York; Campus 1992
11 Braatz E. Rudolf Virchow und die Bakteriologie. Zbl Bakt u Parasitenk
1895 : 17 : 16-32. Fischer M. Rudolf Virchow und die
Bakteriologie Med. Diss.
Göttingen 1965
12 Gottstein A, Schleich C L. Immunität, Infektionstheorie und Diphtherie-Serum. Drei
kritische
Aufsätze Berlin; Springer 1894
13 Gottstein A. Erlebnisse und Erkenntnisse. Nachlass 1939/1940. Autobiographische
und biographische Materialien Berlin
u.a; Springer 1999: xxxiii
14
von Pettenkofer M.
Ueber Cholera, mit Berücksichtigung der jüngsten Cholera-Epidemie in
Hamburg.
Münchener Medicinische Wochenschrift 1892 (46);
39 : 807-817 (Max von Pettenkofer. Eigenhändiger Bericht über den
Selbstversuch vom 7. Okt. 1892 bis 15. Okt. 1892. Fazit Pettenkofers: „Ich würde ja
gerne auch Kontagionist werden, die Ansicht ist ja so bequem und erspart alles weitere
Nachdenken.”).
15 Krause P F. Auf welche Ursachen ist der Misserfolg der Tuberculintherapie des Jahres 1891
zurückzuführen?. Ein kritischer Rückblick. Zschr. f. Hygiene und
Infektionskrankheiten 1900; 33 : 89-108. Helm. Über den jetzigen Stand der
Behandlung der Lungentuberkulose mit Alttuberkulin. Sammelreferat. Tuberculosis 1906;
5 : 126-141. Klemperer F. Ueber den gegenwärtigen Stand der
Tuberkulinbehandlung. Deutsche Medizinische Wochenschrift 1922 (1); 48 : 13-16.
Brock TD. Robert Koch. A Life in Medicine and Bacteriology. Wisconsin: Science Tech Publ.,
1988 : 195-213. Elkeles B. Der „Tuberkulinrausch” von 1890. DMW
1990; 115 : 1729-1732. Gradmann Ch. Ein Fehlschlag und seine Folgen. Robert
Kochs Tuberkulin und die Gründung des Institutes für Infektionskrankheiten in Berlin
1891. In: Gradmann Ch, Schlich Th (Hrsg). Strategien der Kausalität. Konzepte der
Krankheitsverursachung im 19. und 20. Jahrhundert. Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges.,
1999 : 29-52. Gradmann Ch, Schlich Th. Robert Koch und das Tuberkulin. Anatomie
eines Fehlschlags. Deutsche medizinische Wochenschrift 1999; 124 : 1253-1256.
Hansen B. New Images of a New Medicine: Visual Evidence for the Widespread Popularity of
Therapeutic Discoveries in America after 1885 Bulletin of the History of
Medicine 1999 73
(4): 629-678
16
Naegeli O.
Ueber Häufigkeit, Localisation und Ausheilung der Tuberkulose nach 500
Sectionen des Zürcherischen Pathologischen Instituts.
Archiv für Pathologische
Anatomie 1900; 160 : 426-472. Alle untersuchten Leichen waren mit Tuberkulose
infiziert, aber nur bei einigen wenigen war die Tuberkulose als manifeste Krankheit
bekannt.
17 Zur Bedeutung der Tuberkulose in ihrer Zeit vgl. 13. Zur Bedeutung
der Tuberkulose in der gesundheitlichen Versorgung einer Industriestadt vgl. Brüchert-Schunk
H. Städtische Sozialpolitik vom Wilhelminischen Reich bis zur Weltwirtschaftskrise. Eine
sozial- und kommunalhistorische Untersuchung am Beispiel der Stadt Mainz 1890-1930.
Geschichtliche Landeskunde. Bd. 41. Stuttgart: Steiner, 1994. Weyer von Schoultz M. Stadt und
Gesundheit im Ruhrgebiet 1850-1929. Verstädterung und kommunale Gesundheitspolitik am
Beispiel der jungen Industriestadt Gelsenkirchen. Schriftenreihe des Instituts für
Stadtgeschichte, Beiträge. Bd
5 Essen; Klartext-Verlag 1994
18 Koch R. (ND: Hamburg 1948) .Die Bekämpfung des Typhus (Vortrag gehalten in der Sitzung des
Wissenschaftlichen Senats bei der Kaiser-Wilhelm-Akademie am 28. November
1902). Steinbrück P, Thom A Robert Koch (1843-1910). Bakteriologe,
Tuberkuloseforscher, Hygieniker. Ausgewählte Texte. Sudhoffs Klassiker der Medizin. Neue Folge
2. Leipzig: Barth, 1982 : 171-180. Anonym (Kirchner M et al.). Denkschrift
über die seit dem Jahre 1903 unter Mitwirkung des Reichs erfolgte systematische
Typhusbekämpfung im Südwesten Deutschlands. Arbeiten aus dem Kaiserlichen
Gesundheitsamte, 41. Berlin: 1912. von Drigalski W. Im Wirkungsfelde Robert
Kochs Potsdam; Dulk 1944
19 Hueppe F. Ueber die Ursachen der Gährungen und Infectionskrankheiten und deren
Beziehungen zum Causalproblem und zur Energetik (Vortrag, gehalten in der 3. allgemeinen Sitzung
der 65. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Nürnberg am 15. September
1893). Berliner Klinische Wochenschrift Organ für practische Aerzte (auch:
Verhandlungen der Naturforschergesellschaft I (auch: Separatum, Berlin 1893)) 1893;
30 : 909-911, 944-950, 971-980. Hueppe F. Ueber Krankheitsursachen
vom Standpunkte der naturwissenschaftlichen Medicin. Wien: Perles, 1901. Hueppe F. Allgemeine
Betrachtungen über die Entstehung der Infektionskrankheiten. Archiv f Rassen- und
Gesellschaftsbiologie 1904 (1); 2 : 210-218. Hueppe F. Ferdinand Hueppe
(Auto-Ergographie). In: Grote LR (Hrsg). Die Medizin der Gegenwart in Selbstdarstellungen. Bd 2.
Leipzig: Meiner, 1923 : 77-138. Hueppe F. Zur Geschichte der Sozialhygiene. In:
Gottstein A, Schlossmann A, Teleky L (Hrsg). Handbuch der sozialen Hygiene und
Gesundheitsfürsorge. Bd
1 Berlin; Springer 1925: 1-70
20
So Gottstein gegen die universitäre Bakteriologie; vgl. 13:
xxxif.
21
Hueppe F.
Geschichte der Sozialhygiene.
(im Original
hervorgehoben).
1925;
10
22
Nach der laufenden Berichterstattung der WHO gab es 1998 : 1,1 Mio.
Tote; die Jahres-Inzidenz betrug 273 Mio. In Schwarz-Afrika hat die Inzidenz mit 238 Mio. Menschen
fast den Ausgangswert zu Beginn dieses Jahrhunderts wieder erreicht.
23 Die mehr oder weniger ausdrücklichen, offenbar unvermeidlichen
gesundheitlichen Utopien der Genetik und die daraus resultierenden eugenischen Schlussfolgerungen
werden in der Literatur immer wieder angesprochen. Dunn LC. Cross Currents in the
History of Human Genetics. American Journal of Human Genetics 1962; 14 : 1-13.
Kelves DJ. In the Name of Eugenics: Genetics and the Uses of Human Heredity. New York: Greno, 1985.
Wess L. Die Träume der Genetik. Gentechnische Utopien von sozialem Fortschritt. Schriften der
Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts. Bd 6. Nördlingen Mabuse,
1989, 2. Aufl. 1998. Silver LM. Das geklonte Paradies. Künstliche Zeugung und Lebensdesign im
neuen Jahrtausend. München: Droemer, 1998 (orig.: Remaking Eden. Cloning and Beyond in a Brave
New World. New York: Avon, 1997). Kitcher Ph. Genetik und Ethik. Die Revolution der Humangenetik
und ihre Folgen München; (Orig.: The Lives to Come. The Genetic
Revolution and Human Possibilities. New York, 1996) Luchterhand 1998.
24 Paul N. Molecular Medicine: The End of Doctors and Patients As We Know
Them?. American Journal of Family Practice (2000 (accepted)). Paul N. Molecular
Medicine: Reinventing Disease, Health, and Humans. Stanford: Stanford, 2001. Paul N. Understanding
Values in the Transition to Molecular Medicine. NTM, International Journal of History and Ethics of
Natural Sciences, Technology and Medicine 2001
25
Zur Entwicklung und zum Stand der Proteomics vgl. Burley SK.
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genomics: Beyond the Human Genome Project. Nature Genetics 1999; 23 : 151-156.
Maelicke A. Proteomics. Nachrichten aus Chemie, Technik und Laboratorium Zeitschrift der GDCh 1999;
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Discoveries..
Science
2000;
287
1777-1782
26
Zur Begriffsklärung: Ein Genom umfasst die gesamte genetische Information
eines Individuums. Jede Zelle enthält die komplette Kopie des Genoms. Der Begriff Genomics
umschreibt die Charakterisierung und Sequenzierung des Genoms sowie die Analyse der
Verhältnisse von Genaktivität und Zellfunktion. Ein Proteom umfasst das gesamte
Proteinprofil einer Zelle oder eines Gewebes zu einer gegebenen Zeit. Der Begriff Proteomics
umschreibt die systematische Analyse des Proteinprofils von gesundem und krankem Gewebe mit Bezug
auf die jeweils aktiven Gene.
27
Pandey A, Mann M.
Proteomics to study genes and
genomes.
Nature.
2000;
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28
Zur Technik vgl. Anderson NL, Anderson NG .
Proteome and proteomics: New technologies, new concepts, and new words.
Electrophoresis 1998; 19 (11): 1853-1861. Lottspeich F, Zorbas H.
Bioanalytik.
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(Proteomanalyse). Hochstrasser DF. Present status of proteomics. Biochemical Society Transactions
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Proteinen. Angewandte
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Lerner B H.
Great expectations. Historical perspectives on genetic breast cancer
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Health.
1999;
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938-944
30 Goedecke A, Floegel U, Zanger K. et al .Disruption of myoglobin in mice results in activation of multiple compensatory
mechanisms. Circulation 100 1999 (Suppl S); 18. Goedecke A, Floegel U, Zanger K et al.
Disruption of myoglobin in mice induces multiple compensatory mechanisms USA
96; Proc Nat Acad
Sc 1999 18: 10 495-10 500
31 Zum Konzept von Außen-, Innen- und Mitwelt vgl. Plessner
H. Die Stufen des Organischen und der Mensch. Einleitung in die philosophische
Anthropologie. Sammlung Göschen, 2200. Berlin, New York (1. Aufl 1928; 2. Aufl 1965; 3.
unveränd Aufl 1975; Ges. Schriften, Bd IV. Frankf. a. M. 1981). Herzog M,
Plessner H. 1892-1985. In: Holzhey H, Leyvraz JP (Hrsg). Körper, Geist, Maschine.
Beiträge zum Leib-Seele-Problem. Studia Philosophica Bd
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32
Kessler H.
Verhängnis der Gewißheit.
Erblicher Brustkrebs
läßt sich früh erkennen, verhindern kann man ihn nicht. Die Zeit 53
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1998;
ff. 33
25f
33 Labisch A. Homo Hygienicus, 1992. Labisch A. „Gesundheit” im
Wandel der Zeiten. Zur Geschichte und Theorie des Problems „Medizin in der
Gesellschaft”. In: Bundesvereinigung für Gesundheit e. V. (Hrsg). Gesundheit:
Strukturen und
Handlungsfelder Neuwied; Luchterhand 1999 (I1): 1-60
34
Schwartz F W, Busse R.
Fünf Mythen zur Effizienzsteigerung im Gesundheitswesen. Zur aktuellen
gesundheitspolitischen Diskussion in Deutschland.
Jahrbuch für kritische Medizin.
Kritische Medizin im Argument: Gesundheitskult und
Krankheitswirklichkeit.
1994;
23
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35 Zu den ex- und impliziten eugenischen Entwürfen vgl. Dunn
LC. Cross Currents in the History of Human Genetics. American Journal of Human
Genetics 1962; 14 : 1-13. Wess L. Die Träume der Genetik. Gentechnische
Utopien von sozialem Fortschritt. Schriften der Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des
20. Jahrhunderts. Bd 6. Nördlingen: Greno, 1989, 2. Aufl. 1998. Silver LM. Remaking Eden.
Cloning and Beyond in a Brave New World. New York: Avon, 1997 (dt.: Das geklonte Paradies.
Künstliche Zeugung und Lebensdesign im neuen Jahrtausend. München: Mabuse, 1998). Kitcher
Ph. The Lives to Come. The Genetic Revolution and Human Possibilities. New York: Droemer, 1996
(dt.: Genetik und Ethik. Die Revolution der Humangenetik und ihre
Folgen München; Luchterhand 1998).
36
Zu den kategorialen Denkfehlern und der biologischen Unmöglichkeit dieser
Vorstellungen vgl. Dunn LC. Cross Currents, 1962 : 10: „Such schemes
(i. e.: of eugenicism) assume that there is an ideal genotype for a human being. (...)/11
Can human cultures be maintained by an ideal genotype? (...) are there objective scientific
criteria by which they might be selected?”. Davis B. Germ-line therapy: Evolutionary and
moral considerations. Human Gene Therapy 1992; 3 : 361-363, verweist darauf,
dass die meisten Gene, die homozygot zu einer monogenen Krankheit führen können, rezessiv
und damit unbemerkt in der Bevölkerung vorkommen, und dominant vererbte
„Gendefekte” in den meisten Fällen durch Neumutation entstehen, sei das Ideal
einer „Reinigung des Genpools” überhaupt nicht zu erreichen. Vgl. trocken und
klar auch Reich J. Die Utopie von der Verbesserung der genetischen Konstitution des
Menschen.
Jahrbuch für Wissenschaft und
Ethik.
1999;
4
5-12
37 Brand A. Screening auf genetische Erkrankungen: Pro und Contra. In: Schwinger
E, Dudenhausen JW (Hrsg). Nichtdirektive humangenetische Beratung. Molekulare Medizin und
genetische Beratung. Ein Leitfaden der Stiftung für das behinderte Kind zur Förderung von
Vorsorge und Früherkennung. Umwelt und Medizin Frankfurt
a. M; Med. Verl.-Ges. Umwelt &
Medizin 1999: 36-46
38 Holtzman N A. Proceed with caution. Predicting genetic risks in the recombinant DNA era
(= The Johns Hopkins series in contemporary medicine and public
health). Baltimore; John Hopkins Univ.
Press 1989
39
Holtzman N A, Marteau T HM.
Will genetics revolutionize medicine?.
The New England Journal of
Medicine.
2000;
343
141-144
(2)
40
Holtzman N A, Marteau T HM.
Will genetics revolutionize medicine?.
The New England Journal of
Medicine.
2000;
343 (2)
143f
1 Dieser Text folgt weitgehend einem Festvortrag zur
Jubiläumsveranstaltung des Bundesverbandes der Ärzte im öffentlichen
Gesundheitswesen am Sa., dem 30. Sept. 2000, 11.30-12.00 Uhr, in Rodalben/Pfalz. Für Kritik
und Rat danke ich Karen Bayer, Angela Brand, Alexandra Gerecht, Ulrich Hadding, Hans-Werner
Müller und Norbert Paul, alle Düsseldorf. Verbleibende Fehler gehen selbstredend
gänzlich zu meinen Lasten.
Alfons LabischUniv.-Prof. Dr. med. Dr. phil. M.A. (Soz.)Geschäftsführender Direktor
Institut für Geschichte der Medizin Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf
Universitätsstraße 1
40225 Düsseldorf
eMail: Alfons Labisch <histmed@uni-duesseldorf.de>