Dtsch Med Wochenschr 2001; 126(17): 504-506
DOI: 10.1055/s-2001-13061
Aktuelle Diagnostik und Therapie
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Aktuelle Diagnostik und Therapie postoperativer Delirien

Current diagnosis and treatment of postoperative deliriumH. Böhner1 , T. Hummel2 , W. Sandmann1 , F. Schneider2
  • 1Klinik für Gefäßchirurgie und Nierentransplantation und
  • 2Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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Publication Date:
31 December 2001 (online)

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Durch Operationen ausgelöste psychische Störungen gehören in den chirurgischen Disziplinen und im psychiatrisch-psychotherapeutischen Konsiliardienst zu den alltäglichen Problemstellungen [11]. Sie treten in engem zeitlichen Zusammenhang zur Operation, d. h. ihrer speziellen Entstehungssituation, auf und werden als postoperative Delirien bezeichnet [3]. Der ältere und in der Praxis noch häufig verwendete Begriff des »Durchgangsyndroms« ist in den heute gängigen Klassifikationssystemen wie ICD 10 oder DSM IV nicht mehr enthalten.

Delirien sind psychiatrische Notfälle. Sie sind in der Regel reversibel, können allerdings auch zu demenziellen Syndromen führen oder gar letal enden. Häufig ist der postoperative Heilungsverlauf verzögert, da die für eine optimale Behandlung notwendige Compliance der Patienten nicht gewährleistet ist. So führen beispielsweise Bestrebungen der Patienten, aus dem Bett aufzustehen dazu, dass notwendige Katheter entfernt werden [5]; zudem erschweren Delirien die erforderliche Mobilisation.