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DOI: 10.1055/s-2001-15731
Stroke Units und neurologische Intensivstationen: ein Meilenstein zur Verbesserung der Behandlungserfolge bei Schlaganfallpatienten
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
31. Dezember 2001 (online)

Zusammenfassung
Schlaganfallpatienten sollten in der akuten, instabilen Phase entweder auf einer Schlaganfallspezialstation (Stroke Unit) oder auf einer Intensivstation behandelt werden. Zur Vermeidung einer neurologischen Verschlechterung, eines Schlaganfallrezidivs und von Komplikationen ist ein kontinuierliches apparatives Monitoring in der Akutphase des Schlaganfalls unumgänglich. Die Hälfte aller Patienten auf einer neurologischen Intensivstation ist an einem Schlaganfall erkrankt. Stroke Units haben sich erst in den letzten fünf Jahren in Deutschland etabliert und der größte Teil der Schlaganfälle wird dort aufgenommen. Schlaganfallspezialstationen und neurologische Intensivstationen ergänzen sich, haben aber ganz unterschiedliche Aufnahmekriterien und therapeutische Schwerpunkte. Auf einer Stroke Unit sind das kontinuierliche apparative Monitoring und die Basismaßnahmen entscheidend, während Schlaganfallpatienten auf der Intensivstation z. T. beatmet werden müssen und intensive therapeutische Maßnahmen wie eine Hirndrucktherapie, eine Hypothermie oder eine Dekompressionstrepanation erfahren. Ohne Zweifel bedeuten neurologische Intensivstationen und eine Stroke Unit im Akutkrankenhaus einen bedeutsamen Meilenstein des therapeutischen Erfolgs bei Schlaganfallpatienten im Akutstadium.
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Prof. Dr. med. Otto Busse
Chefarzt der Neurologischen Klinik
Klinikum Minden
Friedrichstraße 17
32427 Minden
eMail: otto.busse@klinikum-minden.de