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DOI: 10.1055/s-2001-15866
Georg Thieme Verlag Stuttgart ·New York
Neues zur Reanimation im Kindesalter
New facts on reanimation in childhoodPublication History
Publication Date:
31 December 2001 (online)
Im August 2000 wurden sowohl in „Circulation” (Volume 102, No 8; 2000) als auch in „Resuscitation” (Volume 46; 2000) die„Guidelines 2000 for Cardiopulmonary Resuscitation and Emergency Cardiovascular Care - International Consensus on Science”publiziert.
Diese Guidelines des „World's Resuscitation Council” (Teilnehmende Councils: American Heart Association, Australian Resuscitation Council, European Resuscitation Council, Heart and Stroke Foundation of Canada, New Zealand Resuscitation Council, Resuscitation Councils of Latin America, Resuscitation Councils of Southern Africa) beschäftigen sich in den Kapiteln 9, 10 und 11 („Pediatric Basic Life Support”; „Pediatric Advanced Life Support”; „Neonatal Resucitation”) mit der Reanimation von Neugeborenen, Säuglingen und Kindern.
Nachfolgend werden die in diesen „Guidelines 2000” enthaltenen Änderungen im Vergleich mit den entsprechenden Guidelines von 1992 aufgezeigt.
Hinzugefügt werden dabei auch die in den „Guidelines 2000” enthaltenen sich eines Klassifizierungsschemas bedienenden Bewertungen dieser Änderungen (Abb. [1]).
In diesem Zusammenhang sei jedoch auf die in den „Guidelines 2000” enthaltenen kritischen Bemerkungen hingewiesen, dass es die wenigen vorliegenden Daten auch im Jahre 2000 nicht erlauben, gesicherte Empfehlungen zur Reanimation im Kindesalter auszusprechen!
Schon in den früheren Guidelines zur kardiopulmonalen Reanimation (KPR) wurde das Kindesalter in drei Altersperioden eingeteilt:
- Neugeborene
- Kinder im Alter von ein bis acht Jahren (Kinder im engeren Sinn)
- Kinder älter als acht Jahre
Letztere wurden und werden weiterhin den Erwachsenen zugerechnet.
In den Guidelines 2000 wird nun einleitend besonders darauf hingewiesen, dass die Empfehlungen zur Reanimation von Neugeborenen nur für die „neu geborenen” (u. z. reifen) Kinder in den ersten Lebensminuten bis Lebensstunden gelten.
Da der terminale Herzrhythmus über den Ablauf der KPR entscheidet, kommt der Zuordnung von Lebensalter und wahrscheinlich vorliegendem terminalen Herzrhythmus eine entscheidende Bedeutung zu.
Bei Neugeborenen ist der terminale Herzrhythmus nahezu immer eine ausgeprägte Bradykardie bzw. eine Asystolie. Gleiches gilt für mehr als 85 % aller Kinder im Alter von ein bis acht Jahren.
Bei den übrigen 15 % der Kinder in dieser Altersgruppe wie auch bei einer größeren Zahl von Kindern über acht Jahre (Ausnahmesituationen: Trauma; Ertrinkungsunfall; Medikamentenüberdosierung) sind Kammerflimmern oder pulslose Kammertachykardie der terminale Herzrhythmus. Für die Patienten mit Kammerflimmern gilt aber, dass allein die Zeit, die zwischen Kollaps und Defibrillation vergeht, darüber entscheidet, ob sie überleben.
Univ.-Prof. Dr. H. Stopfkuchen
Univ.-Kinderklinik
Langenbeckstraße 1
55101 Mainz