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DOI: 10.1055/s-2001-16119
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Qualität und Qualitätsmanagement im Rettungsdienst
Publication History
Publication Date:
31 December 2001 (online)
Seit Anfang der 90er Jahre wird auch im medizinischen Dienstleistungsbetrieb Rettungsdienst zunehmend über Qualitätskontrolle, Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement gesprochen. Diese Entwicklung wurde ausgelöst durch die verstärkte öffentliche Diskussion um die Kosten-Nutzen-Relation im Gesundheitswesen, die Entwicklung entsprechender gesetzlicher Vorschriften, z. B. in der ärztlichen Berufsordnung und im Sozialgesetzbuch V sowie durch die Empfehlungen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) zum Notarzteinsatz- und Rettungsdienstprotokoll.
Die Entwicklung der Dokumentationsinstrumente wurde von der Idee getragen, damit die Basis zu schaffen, sowohl für eine bundeseinheitliche Leistungserfassung als auch für ein externes Qualitätssicherungssystem, wie es sich in vielen Bundesländern z. B. im Bereich der Anästhesiologie etabliert hat. Obwohl die Dokumentationsinstrumente auf eine große Akzeptanz stießen, ist die Datenerfassung bisher nicht im angestrebten Umfang realisiert worden.
Wie negativ sich das bisherige Scheitern einer bundeseinheitlichen Datenerfassung auf den Rettungsdienst auswirken kann, hat sich an der Wirtschaftlichkeitsdiskussion im Zusammenhang mit dem BASYS-Gutachten gezeigt. Das bisherige Scheitern der externen Qualitätssicherung und Leistungserfassung im Rettungsdienst hat bei vielen Beteiligten Resignation ausgelöst. Die einen weisen darauf hin, dass sie Qualitätsmanagement schon immer für unsinnig gehalten haben, andere fühlen sich frustriert, weil sie zwar von der Notwendigkeit überzeugt sind, sich aber keine Ergebnisse abzeichnen.
Diese Reaktionen sind verständlich, aber nicht zeitgerecht. Sie beruhen m. E. auf einer einseitigen Fixierung auf externes Qualitätsmanagement und berücksichtigen zu wenig, dass mit einfachen Methoden ein effizientes internes Qualitätsmanagementsystem aufgebaut werden kann, von dem jeder einzelne Beteiligte konkret etwas hat.
Dr. med. Hp. Moecke
Institut für Notfallmedizin des LBK Hamburg
Rübenkamp 148
22291 Hamburg