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DOI: 10.1055/s-2001-16204
Lungen- und Herz-Lungen-Transplantation
Leitlinien zur Indikationsstellung und präoperativen DiagnostikLung and Heart-Lung-TransplantationPublication History
Publication Date:
31 December 2001 (online)
Die Lungentransplantation (LTx) hat sich in den vergangenen 15 Jahren von einem experimentellen Verfahren zu einer therapeutischen Alternative für Patienten mit fortgeschrittenem Lungen- oder Herz-Lungen-Versagen entwickelt. Durch die Weiterentwicklung chirurgischer und intensivmedizinischer Techniken konnte die perioperative Letalität erfolgreich reduziert werden. Das mittel- und langfristige Überleben ist hingegen weitgehend unverändert durch Infektionen und chronisches Transplantatversagen gefährdet. Für Patienten mit zystischer Fibrose oder idiopathischer Lungenfibrose lässt sich durch die LTx eine signifikante Verbesserung der 1- und 2-Jahres-Überlebensrate erreichen, bei anderen Erkrankungen konnte bislang lediglich eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität nachgewiesen werden [1].
In Deutschland wurden 2000 147 Lungen- und 11 Herzlungentransplantationen durchgeführt. Gleichzeitig warteten 270 bzw. 11 Patienten auf ein Spenderorgan. Etwa 20 - 30 % der gelisteten Patienten versterben während der Wartezeit auf ein Spenderorgan [2].
Das 1997 verabschiedete Transplantationsgesetz sieht vor, dass eine einheitliche deutsche Warteliste entsteht und dass diese Warteliste nach Gesichtspunkten der Notwendigkeit, der Dringlichkeit und den Erfolgsaussichten zusammengestellt wird [3]. Die häufig schwierig einzuschätzende Prognose der Grunderkrankung und die teilweise lange Wartezeit auf ein geeignetes Spenderorgan machen es im Einzelfall schwierig, den richtigen Zeitpunkt für die Aufnahme auf die Warteliste festzulegen. Studien, die im Sinne von „evidence based medicine” Kriterien festlegen, die Patienten für die Aufnahme auf die Transplantationswarteliste qualifizieren, existieren nicht. Im letzten Jahr wurden allerdings internationale „Guidelines” zur Auswahl von Lungen- und Herzlungentransplantationskandidaten veröffentlicht, die von einer interdisziplinären, multinationalen Gruppe erarbeitet worden waren [4]. Diese Leitlinien bilden den Hintergrund für die folgenden Empfehlungen. Sie wurden ergänzt durch Daten aus der Literatur und den Erfahrungen deutscher Transplantationszentren, in denen teilweise seit 1988 Lungentransplantationen durchgeführt werden.
Die Empfehlungen wenden sich an Ärztinnen und Ärzte, die Patienten mit fortgeschrittenen pulmonalen und kardiopulmonalen Erkrankungen betreuen. Es sollen Anhaltspunkte für die Patientenauswahl gegeben und die zur Indikationsstellung notwendigen Untersuchungen zusammengefasst werden.
Manche Aspekte werden aufgrund verschiedener Erfahrungen von einzelnen Transplantationszentren unterschiedlich beurteilt, und neue Erkenntnisse werden immer wieder zu Modifikationen dieser Kriterien führen. Grundsätzlich ist daher immer eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit dem jeweiligen Transplantationszentrum zur Festlegung des individuellen Procedere sinnvoll. Als Notfallmaßnahme kommt die Lungentransplantation bei Patienten, die zuvor nicht auf einer Warteliste gemeldet waren, nur in sehr seltenen Ausnahmefällen infrage.
Literatur
- 1 Hosenpud J D, Bennett L E, Keck B M, Edwards E B, Novick R J. Effect of diagnosis on survival benefit of lung transplantation for end- stage lung disease. Lancet. 1998; 351 24-27
- 2 DeMeester J, Smits J MA, Persijn G G, Haverich A. Lung Transplant Waiting List: Differential outcome of type of end-stage lug disease, one year after registration. J Heart Lung Transplant. 1999; 18 563-571
- 3 Bundesärztekammer . Richtlinien zur Organtransplantation gemäß § 16 Transplantationsgesetz. Dtsch Ärzteblatt. 2000; 97 396-411
- 4 The American Society for Transplant Physicians (ASTP)/American Thoracic Society (ATS)/European Respiratory Society (ERS)/International Society for Heart and Lung Transplantation (ISHLT). International guidelines for the selection of lung transplant candidates. Am J Respir Crit Care Med. 1998; 158 335-339
- 5 Hosenpud J D, Bennett L E, Keck B M, Fiol B S, Boucek M M. et al . The Registry of the International Society for Heart and Lung Transplantation: fifteenth official report 1998. J Heart Lung Transplant. 1998; 17 659-668
- 6 Katzenstein A L, Myers J L. Idiopathic pulmonary fibrosis: clinical relevance of pathologic classification. Am J Respir Crit Care Med. 1998; 157 1301-1315
- 7 Hayden A M, Robert R C, Kriett J M, Smith C M, Nicholson K. et al . Primary diagnosis predicts prognosis of lung transplant candidates. Transplantation. 1993; 55 1048-1050
- 8 Kerem E, Reisman J, Corey M, Canny G J, Levison H. Prediction of mortality in patients with cystic fibrosis. N Engl J Med. 1992; 326 1187-1191
- 9 Snell G I, Bennetts K, Bartolo J, Levvey B, Griffiths A. et al . Body mass index as a predictor of survival in adults with cystic fibrosis referred for lung transplantation. J Heart Lung Transplant. 1998; 17 1097-1103
- 10 Doershuk C F, Stern R C. Timing of referral for lung transplantation for cystic fibrosis: overemphasis on FEV1 may adversely affect overall survival. Chest. 1999; 115 782-787
- 11 Yankaskas J R, Mallory Jr G B. Lung transplantation in cystic fibrosis: consensus conference statement. Chest. 1998; 113 217-226
Kliniken, an denen in Deutschland Lungentransplantationen durchgeführt werden (Quelle Eurotransplant)
Christian Albrechts Universität
Transplantationszentrum
Arnold-Heller-Straße 7
24 105 Kiel
Tel. + 49 431 567 471
Fax + 49 431 577 116
Deutsches Herzzentrum Berlin
P.O. Box 65 05 05
13 353 Berlin
Tel. + 49 30 45 93 1000
Fax + 49 30 45 93 2143
Universitätsklinikum Gießen
Medizinische Klinik und Poliklinik II
Klinikstraße 36
35 392 Gießen
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Fax + 49 641 99 42 369
Friedrich Schiller Universität
Medizinische Fakultät/Klinikum
Lessingstraße 1
07 740 Jena
Tel. + 49 3641 45 0943
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Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität
Langenbeckstraße 1
55 131 Mainz
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Fax + 49 6131 17 7367
Ludwig Maximilans Universität
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Marchioninistraße 15
81 377 München
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