Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2001; 36(8): 451-453
DOI: 10.1055/s-2001-16673
EDITORIAL
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Präoxygenierung - ein Muss!
Aber wie?

Preoxygenation - a Must! But Which is the Best Technique to Use?F. Mertzlufft1 C. Krier2
  • 1Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin,
    GileadgGmbH, Bielefeld
  • 2Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin,
    Katharinenhospital, Stuttgart
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. August 2001 (online)

Jeder Atemstillstand ist ein Notfall, auch der für die Narkose induzierte, und dieser erfolgt in Deutschland etwa 7 Millionen mal im Jahr. Die dabei drohende akute arterielle Hypoxie und der Tod als die Hauptkomplikation resultiert i. d. R. aus der Tatsache, dass nicht oxygeniert und/oder unvorhersehbar nicht ventiliert werden kann, der Sauerstoffverbrauch (etwa 250 ml pro Minute) unverändert fortbesteht und das Beherrschen der Situation (gesicherte Oxygenierung) nicht vorhersagbar ist - auch wenn es in der Mehrzahl der Fälle gelingt. Internationale Statistiken belegen, dass etwa 30 % aller anästhesierelevanten Komplikationen die Unmöglichkeit der Atemwegssicherung betreffen [1]. Routinemäßige Präoxygenierung für alle Patienten wird in einer aktuellen Bestandsaufnahme aus Deutschland empfohlen [4], und ist nach Auffassung der Autoren ein Muss, wie nachfolgend hergeleitet werden soll.

In diesem Heft beschäftigen sich Heck und Mitarbeiter mit einem Verfahren der Präoxygenierung in der klinischen Routine [3] und stellen fest, dass nur 59 % der Anästhesisten die Präoxygenierung routinemäßig nutzen, und dass eine Vielzahl von insuffizienten Verfahren zur Anwendung kommen.

Diese Diskrepanz zwischen der auf physiologischen Gründen basierenden Forderung und der tatsächlichen Praxis ist erstaunlich, denn die Vorteile einer routinemäßigen Präoxygenierung liegen auf der Hand und müssten jeden physiologisch denkenden Anästhesisten überzeugen. Aus diesen Gründen möchten wir in unserem Editorial zunächst auf die pathophysiologischen Hintergründe eingehen um danach die technischen Probleme der Präoxygenierung kurz zu kommentieren.

Literatur

  • 1 Georgi R, Krier C. Ausbildung, Empfehlungen, Standards. In: Krier C, Georgi R (Hrsg.) Airway Management. Stuttgart; Thieme 2001: 389-397
  • 2 Haldane J S, Priestley J G. Respiration. Oxford; Clarendon Press 1935: 181-206
  • 3 Heck Z, Stegmann J U, Lorenz C, Heck, Schlack W. Akzeptanz der Präoxygenierung in der klinischen Routine.  Anästesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther. 2001;  36 471-475
  • 4 Krier C, Georgi R (Hrsg.) Airway Management. Stuttgart; Thieme 2001
  • 5 Mertzlufft F, Zander R. Optimale O2-Applikation über den nasoralen Weg.  Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther. 1996;  31 381-385
  • 6 Mertzlufft F, Koster A. Präoxygenierung. In: Krier C, Georgi R (Hrsg.) Airway Management. Stuttgart; Thieme 2001: 242-251
  • 7 Nimagadda U, Salem M R, Joseph N J, Lopez G, Wafai Y. Preoxygenation in the critical care setting: a comparison of four systems.  Anesth Analg. 1999;  88 (2S) S127
  • 8 Zander R. Spezielle Physiologie der Atmung. In: Krier C, Georgi R (Hrsg.) Airway Management. Stuttgart; Thieme 2001: 50-55

Prof. Dr. med. F. Mertzlufft

Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
GileadgGmbH

Postfach 130309

33564 Bielefeld

eMail: Mertzlufft@anaesthesie.gilead.de

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