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DOI: 10.1055/s-2001-17619
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Akute Rhythmusstörungen - Fallbeispiel 9
Publication History
Publication Date:
05 October 2001 (online)

Anamnese
Ein 55-jähriger Patient alarmiert den Notarzt wegen Unwohlsein bei „Tachykardie”. Er hätte diese schon seit Jahren, alle Abklärungsversuche nach der zugrunde liegenden Ursache seien gescheitert. Er zeigt dem Notarzt nach seinem Eintreffen drei Arztbriefe mit den Diagnosen:
rezidivierende supraventrikuläre Tachykardien rezidivierende ventrikuläre Tachykardien Tachykardien mit unbekanntem Ursprung
Er nimmt täglich 3 × 80 mg Verapamil (Isoptin®) (Klasse IV), 3 × 150 mg Propafenon (Rytmonorm®) (Klasse IC) und 3 × 100 mg Flecainid (Tambocor®) (Klasse IC) ein. Heute Morgen hätte er die doppelte Dosis genommen, dies hätte jedoch keine Wirkung gezeigt.
Der Patient ist medizinisch aufgeklärt und erläutert dem Notarzt: Ein WPW-Syndrom sei ausgeschlossen, ebenso andere Präexzitationssyndrome, eine KHK sei durch vielfache Herzkatheteruntersuchungen ebenfalls mit Sicherheit ausgeschlossen. Normalerweise limitierten sich die paroxysmalen Tachykardien nach einiger Zeit von selbst, so lange wie heute (14 Stunden) hätte er es noch nie gehabt, deshalb hätte der den Notarzt alarmiert.
Literatur
- 1 Brugada P, Brugada J, Mont L, Smeets J, Andries E W. A new approach to differential diagnosis of a regular tachycardia with a wide QRS complex. Circulation. 1991; 83 1649-1659
- 2 Erdmann E, Riecker G. (Hrsg) .Klinische Kardiologie. Berlin, Heidelberg, New York; Springer Verlag 19964
- 3 Lüderitz B. Therapie der Herzrhythmusstörungen. Berlin, Heidelberg, New York; Springer Verlag 20006
- 4 Roskamm H, Reindell H. Herzkrankheiten. Berlin, Heidelberg, New York; Springer Verlag 19964
Dr. med. Peter Rupp
Abteilung für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Zentrale Notaufnahme
Sektion Intensivmedizin und Sektion präklinische Dienste
Krankenhaus München-Schwabing
Kölner Platz 1
80804 München