Eine seltene Ursache für malignen Aszites - das Peritonealmesotheliom

Als Ergänzung zu der interessanten Kasuistik von Barth und Mitarbeitern [1] über drei Fälle des recht seltenen Peritonealmesothelioms möchten wir eine eigene Beobachtung zur laborchemischen Diagnostik mitteilen.

Ein 65-jähriger Patient kam zur Aufnahme mit einem unklaren Aszites, der von der Zusammensetzung eine neoplastische Genese nahe legte (hohe Cholesterin-Konzentration, hohe Leukozytenzahl, Exsudat).

Im Rahmen der Diagnostik wurden auch diverse Tumormarker im Serum bestimmt, dabei fiel eine isolierte erhebliche Erhöhung des CYFRA 21 - 1-Wertes von 35,4 ng/ml (Normalbereich 0,26-1,83 ng/ml) auf. Bei Wiederholung gleiche Größenordnung. Die weitere Diagnostik ergab ein Peritonealmesotheliom epithelialen Typs.

Unter den für epitheliale Zellen typischen Cytokeratinen gilt das Cytokeratin-19-Fragment: CYFRA 21 - 1 als hochspezifischer und sensitiver Marker für das nichtkleinzellige Bronchialkarzinom. Daneben wurden mehrfach erhöhte Werte beim Pleuramesotheliom beobachtet [2].

Untersuchungen bei Peritonealmesotheliom liegen offensichtlich nicht vor - wohl nicht zuletzt wegen der Seltenheit dieses Krankheitsbildes.

Unsere Beobachtung weist darauf hin, dass möglicherweise auch hier das tumorassoziierte Antigen CYFRA 21 - 1 bei malignem Aszites als Suchtest infrage käme, um die ohnehin schwierige Diagnostik des Peritonealmesothelioms zu erleichtern.

Literatur

• 1 Barth Z, Thiele H, Frenzel H, Kohler B. Eine seltene Ursache für malignen Aszites - das Peritonealmesotheliom.  Dtsch Med Wochenschr. 2001;  126 779-782
• 2 Paganuzzi M, Onetto M, Marroni P, Filiberti R, Tassara E, Parodi S, Felletti R. Diagnostic value of CYFRA 21 - 1 tumor marker and CEA in pleural effusion due to mesothelioma.  Chest. 2001;  119 1138-1142