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DOI: 10.1055/s-2002-19425
Simultane operative Behandlung von Arteria carotis interna-Stenosen und koronare Herzerkrankung
Publication History
Publication Date:
12 May 2004 (online)

Mit Interesse habe ich die Arbeit von Grabitz et al. [1] gelesen. Es ist unstrittig, dass Patienten mit funktionell bedeutsamen Stenosen im Bereich der hirnzuführenden Arterien und der Koronarien ein höheres perioperatives Risiko haben, wenn eines der beiden Gefäßgebiete operativ saniert wird. Dies führt dazu, dass insbesondere vor Eingriffen an den Koronarien vom Herzchirurgen eine operative Sanierung einer Carotisstenose gefordert wird. Dieser Eingriff ist aber nur sinnvoll, wenn das zweifellos erhöhte Risiko für Schlaganfälle durch diesen Eingriff tatsächlich reduziert wird. Dies ist meines Erachtens bisher nicht mit ausreichender Sicherheit gezeigt worden. Die Arbeit von Grabitz et al. ist nicht in der Lage, ein derartiges Verfahren zu unterstützen. Folgt man allein der zitierten Literatur in der Arbeit, so kommt es bei 1-6 % aller Patienten nach einer Herzoperation zur Ausbildung eines Schlaganfalles. Die Autoren selbst haben bei der von ihnen favorisierten simultanen operativen Behandlung von Carotisstenosen und KHK eine neurologische Komplikationsrate von 6,3 %. Damit konnte nicht gezeigt werden, dass das Risiko durch diesen Eingriff gesenkt wird.
Literatur
- 1 Grabitz K, Ommer A, Schmitt H H, Gams E, Sandmann W. Simultane operative Behandlung von A carotis-interna-Stenosen und koronarer Herzerkrankung. Dtsch Med Wochenschr. 2001; 126 485-490
Prof. Dr. med. H.-P. Vogel
Neurologische Klinik, Helios Klinikum Berlin Buch
Wiltbergstraße 50
13125 Berlin