Zusammenfassung
Psychisch Kranke sind wegen ihrer Krankheit oftmals nicht in der
Lage, notwendige Hilfen von sich aus in Anspruch zu nehmen. Daher hat die
Kommune die auch gesetzlich verankerte Pflicht, in subsidiärer oder
komplementärer Weise Hilfen zu leisten bzw. mit anderen an der
psychiatrischen Versorgung Beteiligten zu organisieren. Der zu rasche
Übergang von einer aufsuchenden und nachgehenden kommunalen Versorgung in
das anders strukturierte System der Regelversorgung ist mit der Gefahr einer
erneuten Zuspitzung und Verschlimmerung der Krankheitssymptome verbunden. In
Bochum konnte daher mit den Krankenkassen eine Vereinbarung getroffen werden,
wonach diese im Rahmen einer Krisenintervention auch die medikamentöse
Behandlung psychisch Kranker durch den Sozialpsychiatrischen Dienst
übernehmen. Die Arbeits- und Organisationsprinzipien des
Sozialpsychiatrischen Dienstes der Stadt Bochum werden erläutert.
Abstract
Because of their disease mentally ill persons are often unable to
request and receive necessary help on their own. Hence, local authorities have
the legal duty to offer support in subsidiary or complementary ways or to
organize help together with other participants concerned with psychiatric care.
If the transition from community care to the differently structured regular
health care system is too fast there is a danger of worsening of the symptoms.
In the city of Bochum health insurance bodies agreed to take over the costs of
therapy for mentally ill people via the sociopsychiatric services within the
scope of crisis intervention. Background information on the sociopsychiatric
services of the city of Bochum is given.
Schlüsselwörter
Sozialpsychiatrie - Kommunale
Gesundheitsdienste
Key words
Sociopsychiatric Service - Municipal
Health Services