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DOI: 10.1055/s-2002-20580
Dissemination von Methoden für die Bewertung von Gesundheitsleistungen: Diagnostische Verfahren
Dissemination of Methods for Assessing the Quality of Health Services: Diagnostic Procedures Bericht über ein Einführungsseminar Evidence-Based Medicine für niedergelassene Hämato-Onkologen im Teilprojekt Hämato-Onkologische Schwerpunktpraxen des BMBF Kompetenznetzes Maligne LymphomePublication History
Publication Date:
11 March 2002 (online)
Einleitung
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat Kompetenznetze in der Medizin mit dem Ziel eingerichtet, Kommunikationsstrukturen in Forschung und Therapie zu verbessern und die Interaktion von Wissenschaft und Patientenversorgung zu fördern. Die Ergebnisse der Forschung in den Universitätskliniken und anderen Forschungszentren sollen schneller und transparenter für die medizinische Regelversorgung zur Verfügung gestellt werden. Die Beteiligung der Regelversorgung an der Diskussion von Methodik und Inhalten von Forschung ist hierbei durchaus erwünscht.
Das Kompetenznetz Maligne Lymphome (Sprecher Prof. V. Diehl, Köln) ist eines von insgesamt neun Kompetenznetzen in der Medizin (drei im Bereich maligner Erkrankungen). In die Förderung dieses Kompetenznetzes sind zur Zeit 11 Teilprojekte integriert, darunter ein Netz aus niedergelassenen Hämato-Onkologen. Im Teilprojekt der Schwerpunktpraxen haben sich 72 Praxen zusammengeschlossen, um im Sinne der oben skizzierten Ziele eine Plattform für Informationstransfer und Qualitätsmanagement für den Bereich der hämatoonkologischen Regelversorgung aufzubauen.
Im Rahmen dieses Projektes haben wir einen Kurs „EvidenceBased Medicine (EBM)” durchgeführt, in dem eine wissenschaftliche Bewertung medizinischer Leistungen mit standardisierten Methoden vorgenommen wurde. Dieser Kurs vermittelt neben den Methoden auch die „Entscheidungskultur”, die notwendig ist, um EBM, Leitlinien und das Health Technology Assessment (HTA) in der Praxis umzusetzen. Bei Umsetzung der EBM werden Entscheidungen für einen individuellen Patienten, bei der Leitlinie für den gesamten Einflussbereich einer medizinisch verantwortlichen Person (Leiter einer Praxis oder Krankenhausabteilung) und beim HTA für ein Gesundheitssystem getroffen [1] [2].
Um dem Anspruch neuer Kommunikationsstrukturen im Bereich des Qualitätsmanagements gerecht zu werden, haben wir ein Beispiel aus diesem Kurs, das Unterrichtsmodul „Bewertung eines diagnostischen Verfahrens”, für eine Präsentation in einer wissenschaftlichen Zeitschrift aufgearbeitet. Ziel dieser Präsentation ist, die Strategie und Taktik vorzustellen, die angewandt wird, um für klinische Entscheidungen neben dem eigenen Wissen und der eigenen Erfahrung (internal evidence) auch das Wissen anderer (external evidence) verfügbar zu haben.
Literatur
- 1 Banta H D, Luce B R (Hrsg). Health care technology and its assessment. An international perspective. Oxford, New York, Tokyo; Oxford University Press 1993
- 2 Perleth M. Mehr „Qualität und Wirtschaftlichkeit” im Gesundheitswesen durch die systematische Evaluation medizinischer Verfahren?. Jahrbuch für Kritische Medizin. 1997; 28 141-159
- 3 Sackett D L, Straus S E, Richardson W S, Rosenberg W, Haynes R B. Evidence-Based Medicine. How to Practice and Teach EBM, 2nd ed. Edinburgh, London, New York, Philadelphia, St Louis, Sydney, Toronto; Churchill Livingstone 2000
- 4 Porzsolt F, Sellenthin C. Der sechste Schritt in der Anwendung der Evidence-Based Medicine. Z ärztl Fortbild Qual Sich. 2000; 94 613-620
- 5 Bumann D et al. Computertomographie und F-18-FDG-Positronen-Emissions-Tomographie im Staging maligner Lymphome: ein Vergleich. Fortschr Röntgenstr. 1998; 168 457-465
- 6 Weissler A M. A perspective on standardizing the predictive power of noninvasive cardiovascular tests by likelihood ratio computation: 1. Mathematical principles. Mayo Clin Proc. 1999; 74 1061-1071
- 7 Weissler A M. A perspective on standardizing the predictive power of noninvasive cardiovascular tests by likelihood ratio computation: 2. Clinical applications. Mayo Clin Proc. 1999; 74 1072-1087
- 8 Cobben J M, Cornelissen P J, Haverkorn M, Waelkens J J. CRP versus BSE in de kindergeneeskunde. Hoe goed is een diagnostische test?. Tijdschr Kindergeneeskd. 1990; 58 169-174
- 9 Faron G, Boulvain M, Irion O, Bernard P M, Fraser W D. Prediction of preterm delivery by fetal fibronectin: a meta-analysis. Obstet Gynecol. 1998; 92 153-158
- 10 Sehouli J, Stengel D, Porzsolt F. Herausforderung Evidence-Based Medicine. Sinn und Unsinn diagnostischer Tests in der gynäkologischen Onkologie. Zentralbl Gynäkol. 2001; 123 (3) 127-131
- 11 Stengel D, Bauwens K, Sehouli J, Porzsolt F et al. A systematic review and meta-analysis on emergency ultrasonography for blunt abdominal trauma. Br J Surgery. 2001; 88 901-912
1 Monika und Ellen sind ihrer Zeit hier sicher schon etwas voraus ...
2 Für Fortgeschrittene gibt es noch andere Wege, die LR zu berechnen; diese haben wir in Teil 4 kurz angesprochen.
Prof. Dr. F. Porzsolt
Evidence-Based Health Care am Humanwissenschaftlichen Zentrum der
Ludwig Maximilians Universität München · Goethestr. 31
80336 München