Dtsch Med Wochenschr 2002; 127(11): 580
DOI: 10.1055/s-2002-22050
Leserbriefe
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Pneumoniediagnose in der Praxis auf dem Prüfstand: Wie viel Diagnostik ist erforderlich?

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Publication Date:
28 April 2004 (online)

Zu dem Artikel von Ewig und Magnussen [1] muss ich aus der Praxis Stellung nehmen, insbesondere zu den Empfehlungen für die Praxis und »zukünftige Forschungseinrichtungen« S. 1377.

Seit der Einführung der beiden Neuraminidasehemmer Zanamivir und Oseltamivir haben sich die Möglichkeiten einer spezifischen Behandlung der Influenza wesentlich verbessert. (Die erste erfolgreiche Therapie wurde in unserer Praxis im Januar 1999 bei einem 96-jährigen Patienten durchgeführt). Eine frühzeitige antivirale Therapie führt zu einer signifikanten Verkürzung der Krankheitsdauer, senkt das Risiko bakterieller Sekundärkomplikationen und lindert die Schwere der Symptome. Die Grundlagen für dementsprechende Therapieempfehlungen wurden ausführlich auf dem 1. Deutschen Influenzakongress am 8.-10. Oktober 2001 auf der Wartburg bei Eisenach diskutiert. Bei einer Influenza nach heutigem Wissenstand zuzuwarten kann den Tod des Patienten bedeuten (kasuistische Beispiele von jungen vorher gesunden Erwachsenen und Kindern sind gezeigt worden). Frühzeitigkeit in Diagnostik und Therapie im 1. Jahrhundert der antiviralen Therapie ist die zukünftige Devise. Einschränkend muss gesagt werden: Die Kostenfrage in der Praxis ist ein weites Feld. Die Lösung heißt »Sensibilisieren, Informieren und Entbanalisieren« (Prof. Hartmann, Schweiz). Im Abstraktband des ersten deutschen Infuluenzakongresses [2] ist alles nachzulesen. Dies ist dringend erforderlich bei jährlich 10-15 000 Influenzatodesfällen in Deutschland.

Literatur

  • 1 Ewig  S, Magnussen H. Pneumoniediagnose in der Praxis auf dem Prüfstand. Wie viel Diagnostik ist erforderlich?.  Dtsch Med Wochenschr. 2001;  126 1373-1378
  • 2 Anonym. Abstractband 10. Internationales Wartburgkolloquium - 1. Deutscher Influenzakongress. »Die Influenza - jedes Jahr ein Influenzajahr« 8.-10. Oktober 2001 auf der Wartburg bei Eisenach

Prof. Dr. med. Georg Eugen Vogel

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