Klin Monbl Augenheilkd 2002; 219(1/2): 19-20
DOI: 10.1055/s-2002-23494
Editorial

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Klinische Monatsblätter 2002 - Editorial

„Eine neue Mannschaft stellt sich vor”Clinical monthpaper 2002 - Editorial„A new team ”Gerhard  Lang1
  • 1Augenheilkunde und Poliklinik der Universität Ulm
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2002 (online)

Die Schriftleitung der 1863 gegründeten Klinischen Monatsblätter zu übernehmen, ist Ehre und Verpflichtung zugleich, da es sich um die älteste, kontinuierlich publizierte Zeitschrift in der Ophthalmologie handelt.

Anläßlich des Ophthalmologischen Kongresses in Paris wurde in einem engeren Freundeskreis, der sich im Bois de Boulogne zusammengefunden hatte, das Projekt der Herausgabe einer periodischen deutschsprachigen Zeitschrift für Augenheilkunde eingehend besprochen.

Der Zeitschrift sollte im Besonderen die Aufgabe zufallen, über die Verhandlungen der Heidelberger Zusammenkünfte, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, Bericht zu erstatten. Albrecht von Graefe hatte maßgeblichen Anteil an der Entstehung der Zeitschrift.

Die Redaktion der neuen Zeitschrift, welche den Namen „Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde” erhalten hatte, wurde dem damals gerade nach Bern berufenen Prof. Karl Wilhelm von Zehender übertragen. Die Klinischen Monatsblätter haben sich dann ihrer beschlussmäßigen Aufgabe der Berichterstattung über die Heidelberger Sitzungen der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft bis 1873 unterzogen, bis die Gesellschaft die Sitzungsberichte selbst herausgab und sie den Klinischen Monatsblättern als Beiheft hinzugefügt wurden.

Tief empfundener Dank und Respekt gilt der Reihe der bisherigen Schriftleiter, beginnend mit Wilhelm Zehender und Albrecht von Graefe (1863-1899), Theodor Axenfeld und Wilhelm Uthoff (1900-1930), Aurel von Szily (1931-1936), Rudolf Thiel, Wolfgang Stock und Adolphe Franceschetti (1937-1967), Fritz Hollwich (1968-1979), Hanns-Jürgen Merté (1980-1991) bis zu Gottfried O. H. Naumann, Balder B. Gloor, Rainer Rochels und Horst Laqua (1992-2001), die der Zeitschrift ihr unverwechselbares Gepräge und Profil gegeben haben.

In dieser Tradition gilt es, die Klinischen Monatsblätter als Zeitschrift, „die den Bedürfnissen des am Patienten tätigen Augenarzt in Klinik und Praxis dient” weiterzuführen, zumal auch die ersten Schriftleiter Albrecht von Graefe und Wilhelm Zehender sich diesen direkten Bezug zum Patienten als Motto gewählt hatten.

Gleichwohl muss man sich aber auch den Herausforderungen der „Impactfaktormanie” stellen, die durchaus auch ihre negativen Seiten hat und nicht dazu führen darf, das klinische Profil, das der geneigte Leser und Abonnent erwartet, zu verlieren.

Mit der Einführung des Vancouverstils nach den internationalen einheitlichen Richtlinien für Manuskripte zur Publikation in biomedizinischen Zeitschriften, schlossen sich die Klinischen Monatsblätter dem internationalen Standard an.

Es wird jetzt zu einer Modernisierung des Layouts und des Erscheinungsbildes kommen, um auch darin Aktualität und Anspruch zu unterstreichen. Besonderes Augenmerk wird nach wie vor auf die Qualität der Abbildungen gelegt werden, die stets in exzellenter Qualität präsentiert wurden.

Supplemente wird es auch in Zukunft geben, sei es als Tagungshefte von regionalen augenärztlichen Gesellschaften oder als neue „Refresher”-Heftsammlung, die didaktisch und thematisch aufbereitete Übersichtsartikel bietet.

Auch die Continuing Medical Education (C.M.E.) und die Möglichkeit Zertifizierungspunkte zu verbuchen, wird dem Leser angeboten.

Wir sind zur traditionellen Struktur der Schriftleitung zurückgekehrt und fungieren als augenärztliches Professorenehepaar aus Ulm in dieser Position.

Als neue Herausgeber konnten Prof. Dr. H. Kaufmann, Gießen, und Prof. Dr. G. Grabner, Salzburg, gewonnen werden. Prof. Dr. N. Bornfeld, Essen, Prof. Dr. G. I. W. Duncker, Halle, Dr. G. Mehrle, Bietigheim-Bissingen (Aktuelle Augenheilkunde) und Dr. D. Mojon, St. Gallen, werden ihre Herausgeberfunktion fortsetzen. Herrn Priv.-Doz. Dr. J. Kampmeier, Ulm, übernimmt die Redaktion.

Wir hoffen auf eine fruchtbare und erfolgreiche Zusammenarbeit mit unserem Team zum Wohle der Autoren und Leser der Klinischen Monatsblätter für Augenheilkunde.

Prof. Dr. Gerhard Lang
Prof. Dr. Gabriele Lang